In Ahrbrück fliegen wieder die Melonen

Ein Jahr lang haben sich die heimischen Lemmiprinzen über den Deutschen Meistertitel im Melonenweitschießen freuen dürfen. Doch nun haben die "Denntaler Meloneköpp" die Verhältnisse bei der vierten Auflage des Wettbewerbs wieder zurecht gerückt.

In Ahrbrück fliegen wieder die Melonen
Foto: Martin Gausmann

Ahrbrück. Ein Jahr lang haben sich die heimischen Lemmiprinzen über den Deutschen Meistertitel im Melonenweitschießen freuen dürfen. Doch nun haben die "Denntaler Meloneköpp" die Verhältnisse wieder zurecht gerückt.

Denn bei der vierten Auflage des spektakulären Wettschießens, das seit seiner Premiere den unbestrittenen Höhepunkt der Brücker Kirmes bildet, haben sich die Dauerrivalen aus dem Denntal den Titel zurückgeholt, und durften damit bereits ihre dritte Meisterschaft feiern.

Waren die beiden Mannschaften im vergangenen Jahr unter sich, hatte sich mit den "Poly-shootern" diesmal ein ernst zu nehmender Herausforderer dem Wettschießen gestellt. Dahinter verbarg sich ein 13-köpfiges Team der Fachhochschule Pirmasens, das an die Ahr gereist war, um der Konkurrenz mit einem nach wissenschaftlichen Erkenntnissen konstruierten Katapult das Fürchten zu lehren.

"Ich hatte zufällig einen Bericht über das Melonenweitschießen im Radio gehört und mich bei Cheforganisator Udo Wieland über die Möglichkeit einer Teilnahme informiert", erinnert sich Jens Schuster, Professor für Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften. Aus dem Bau des Katapultes hat der Professor eine Projektarbeit für seine Studenten gemacht.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Eine Autofeder hat den 4,30 Meter langen Wurfarm mit einer Spannkraft von neun Tonnen beschleunigt. Nach Berechnungen der Pirmasenser Spezialisten sollte die Melone auf eine Weite von etwa 250 Meter geschleudert werden können.

Doch bereits beim Probeschießen haben die insgesamt elf Studenten feststellen müssen, dass Theorie und Praxis oft nicht viel miteinander zu tu haben. Denn der Wurfarm hatte der enormen Spannung nicht standgehalten und knickte wie ein Streichholz in sich zusammen. Doch die Gäste aus der Südpfalz hatten einen Ersatzarm dabei.

Doch bereits beim Spannen des Katapults für den zweiten Versuch brach auch der zweite Arm. Damit war das Gastspiel der Polyshooter an der Ahr jäh beendet. Aber auch für die Lemmiprinzen lief es nicht rund. Nach dem Präzisionsschießen lagen die "Meloneköpp" bereits uneinholbar in Führung, so dass die Gastgeber ihren imposanten Tribok gar nicht mehr in Stellung gebracht haben.

"Der Wurfsack war eingerissen, so dass wir aus Sicherheitsgründen auf weitere Versuche verzichtet haben", erklärt Lemmiprinz Kai Wieland. Zur Freude der Zuschauer feierten die neuen Deutschen Meister der "Meloneköpp" ihren Sieg mit einem "Lustschuss", bei dem die Melone auf immerhin 180 Meter geschleudert wurde.

Für die spektakulärsten Bilder des Wochenendes waren allerdings die Lemmiprinzen zuständig. Beim Feuerkugelschießen hatten sie ihren Tribok mit einen knapp sechs Kilogramm schweren Betonklotz gefüttert. Das mit Stoff umwickelte und in Paraffin getränkte Geschoss wurde in Brand gesetzt, so dass es wie ein lodernder Komet gut 70 Meter durch den nächtlichen Himmel über Ahrbrück segelte.

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