In Ziffern: 500 000 000

Kommentar

Dem Schürmann-Bau wird wohl noch auf unabsehbare Zeit das Prädikat "größter Bundes-Bauskandal" anhaften. Über eine Milliarde Mark (selbst in Euro klingt''s gewaltig: 500 000 000) hat der Steuerzahler für dieses Objekt zahlen müssen, das einst geplant war, um dem "Selbstverständnis unseres Parlaments gerecht zu werden" (Rita Süßmuth). Das aber ist Geschichte: Zunächst, 1991, kam das Aus für Bonn als Bundeshauptstadt, und dann, 1993, geriet der Rohbau in arge Schieflage.

Unterm Strich kann die Stadt froh sein, dass sich seinerzeit die Minister Theo Waigel und Irmgard Schwaetzer mit ihrer Forderung nach Abriss des ramponierten Gebäudes nicht durchsetzten. Helmut Kohl und Klaus Töpfer sei Dank.

Denn der Bau gehört längst in die Spitzengruppe hervorragender Architektur in der Bundesstadt - in einem Atemzug zu nennen mit dem Plenarsaal von Günter Behnisch oder dem Post-Tower von Helmut Jahn. Zudem: Mit der Deutschen Welle hat sich dort eine Institution etabliert, die sich ausgezeichnet in das Profil der Stadt einfügt.

Demnächst wird vor Gericht über die Höhe des Schadens gestritten; die "Akte Schürmann-Bau" kann noch nicht geschlossen werden. Wie immer der Fall ausgehen wird: Den Makel "Skandal-Bau" wird er nie loswerden.

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