Investor plant Arena für 4 000 Zuschauer

In Unkel soll gleich neben dem Vorteil-Center eine Multifunktionshalle entstehen - Jürgen Mertens verspricht sich viele Synergieeffekte - Parkplätze stellen kein Problem dar

  So oder ähnlich  könnte sie aussehen, die Unkeler Arena. Der Entwurf zweier Diplom-Ingenieurinnen, hier mittels Fotomontage schon einmal am richtigen Platz (rechts das Vorteil-Center), dient als Basis für konkrete Vorplanungen. Repro: Homann

So oder ähnlich könnte sie aussehen, die Unkeler Arena. Der Entwurf zweier Diplom-Ingenieurinnen, hier mittels Fotomontage schon einmal am richtigen Platz (rechts das Vorteil-Center), dient als Basis für konkrete Vorplanungen. Repro: Homann

Unkel. Jürgen Mertens ist beruflich viel unterwegs. Und er sammelt Anregungen, Ideen, egal, wo er sich befindet. Eine solche Idee, die ihn vor etwa vier Jahren in Spanien begeistert hat, möchte er in Unkel in die Tat umsetzen: eine moderne Multifunktionshalle mit Zuschauerkapazität von etwa 4 000 Besuchern.

Zwei Arbeitstitel für die Halle, die für verschiedenste sportliche Begegnungen ebenso wie für Konzerte, Messen und Kongresse Platz bieten und die Region aufwerten soll, gibt es schon: Mittelrein- oder Willy-Brandt-Arena. Auch der Standort ist gefunden. Gleich neben dem Vorteil-Center, einen Steinwurf von der B 42 entfernt, liegt das unbebaute Grundstück, das sich laut Mertens, Firmenleitung des Vorteil-Centers, in einigen Jahren zu einem Anziehungspunkt für Menschen aus dem Großraum Köln/Bonn/Koblenz gemausert haben könnte.

Was auf den ersten Blick wie eine Vision anmutet, nimmt durchaus konkrete Gestalt an. Dass das so ist, daran haben ehemalige Studentinnen der Fachhochschule Koblenz großen Anteil. Denn: Auf der Suche nach einem Thema für ihre Diplom-Arbeit wurden die mittlerweile frischgebackenen Ingenieurinnen Nicole Röser und Diana Eul bei der Firmenleitung des Vorteil-Centers mit Standorten Asbach, Unkel und Honnef-Aegidienberg vorstellig.

Mit Erfolg. Mertens Idee, ein Einkaufszentrum mit einer multifunktionalen Halle zu verbinden, kam da gerade recht. "Ich wusste direkt, da kommt nur ein Grundstück in Frage", erinnert sich der Geschäftsmann im Gespräch mit dem General-Anzeiger.

Gesagt, getan. Mit seinem Okay gab Mertens den Startschuss für eine Ideen-Sammlung, die ihn ebenso begeistert hat wie Stadtbürgermeister Gerhard Hausen. Doch bevor sich Nicole Röser und Diana Eul ans Planen machten, galt es, viel zu untersuchen. Im Zentrum: die umfassende Standortanalyse. Die beiden Diplomandinnen befragten Bürger, was sie sich von einer Halle versprächen, nahmen Kontakt mit Behörden auf, um etwa Grundsätzliches zum Planungsrecht in Erfahrung zu bringen, prüften die Verkehrsbeziehungen in einem Radius von gut 60 Kilometern als Einzugsgebiet, bilanzierten die vorhandene Infrastruktur...

Kurzum: Sie erarbeiteten eine umfängliche Machbarkeitsstudie. Ihr Ergebnis: Der Standort wäre geeignet für die Halle, die sie nach Unkels Ehrenbürger im Arbeitstitel Willy-Brandt-Arena nannten. So liegt Unkel in etwa in der Mitte zwischen Köln und Koblenz, ist gut angebunden vor allem durch die Nähe zur A 3, aber auch durch die B 42 und die Rheinfähren. Außerdem bietet keine Halle im Umfeld solche Kapazitäten.

Wasser auf Mertens Mühlen. "Kombinationen von Kommerz und Kultur, von Geschäftszentren und Sporthallen sind woanders üblich", zeigt er sich überzeugt. Dies gelte vor allem überall dort, "wo der Staat nicht alles fördert, sich Dinge aus sich heraus entwickeln müssen". Der besondere Charme liegt für ihn auch darin: Die Verbindung aus Einkaufszentrum und neuer Halle berge jede Menge Synergieeffekte. So müsste nur ein gewisser Teil Parkplätze neu gebaut werden, da gut 1 000 Stellflächen in der Nachbarschaft mit zur Verfügung stehen.

Und auch in Sachen Veranstaltungs-Tableau sieht Mertens Querverbindungen. So könnte er sich Messen rund um Ernährung und Gesundheit vorstellen, aber auch zum Tourismus. Überhaupt, der Tourismus. Gerade da, ist auch Stadt-Beigeordneter Ewald Buslei überzeugt, könnten Stadt und Region profitieren.

Bei Messen und Kongressen etwa brauchen Teilnehmer Übernachtungsmöglichkeiten. Paketlösungen wie Messe in Unkel plus Freizeitangebote wie Besuche im Sea Life Königswinter oder dem, vorerst nur geplanten, Limes-Zentrum Bad Hönningen und eine Rheinsteig-Wanderung als Sahnehäubchen tauchen da auch vor Busleis geistigem Auge auf.

Bis es soweit ist, wird noch Zeit vergehen. "Noch etwa ein Jahr braucht es für die Vorplanung", schätzt Mertens. Dann wird die Arena politische Gremien und Behörden beschäftigen. Mertens: "Gehen Sie ruhig davon aus: Das klappt." Zwar gelte es noch viel zu planen und zu prüfen, unüberwindbare Hindernisse sieht er aber zurzeit nicht. Eine umfangreiche Vorlage haben Nicole Rösig und Diana Eul geliefert. Ihr Plan geht ins Detail, sieht Bühne und Tribünen, Restaurant und Terrasse, Fitnessstudio und mehr vor.

Je nach Veranstaltung ist an Abtrennungen mit mobilen Wänden gedacht. Noch ein Clou: So genannte Allround-Container dienen als Imbiss-, Toiletten-, Kassen- oder auch Lagerräume, die bei Großveranstaltungen nach Bedarf aufgestellt werden. Vorteil ist, dass nicht jede Infrastruktur mit dem Maximal-Wert von 4 000 Besuchern geplant werden muss. "Das macht einen solchen Bau natürlich auch kostengünstiger", so Mertens. Indes: Für Kalkulationen sei es noch viel zu früh.

"Alles in allem ist das ein sehr ansprechender Entwurf, der aber sicher noch geändert und angepasst wird", so Geschäftsmann Mertens. Übrigens: Für die Diplomarbeit gab es die Note 1,3.

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