Im Siebengebirge Jäger fordern verstärkte Kontrollen

SIEBENGEBIRGE · Hunde haben 2011 acht Rehe gerissen. Der Hegering appelliert deshalb an alle Hundehalter, ihre Hunde besonders in den Setzzeiten im Mai und Juni, in denen die Rehe ihre Jungen zur Welt bringen, anzuleinen.

Viele Wildtiere sterben nicht durch des Jägers Kugel, sondern kommen im Straßenverkehr ums Leben. Vor allem im Frühling häufen sich wieder die Wildunfälle. Besonders hoch sind dabei die Verluste beim Rehwild; der Hegering Siebengebirge schätzt, dass aufgrund der hohen Verkehrsdichte in der Region rund 25 Prozent der Tiere, also jedes vierte Reh, unter die Räder kommt.

Der Verein appelliert daher an die Autofahrer, besonders auf den Straßen mit Wildwechsel vorsichtig zu fahren. Erhöhte Aufmerksamkeit sei auch im Hinblick auf den bevorstehenden Wechsel von der Winter- auf die Sommerzeit gefragt. "Erfahrungsgemäß steigen dann die Unfallzahlen sofort an", so Bernd Zimmermann, Presseobmann des Hegerings.

Einen grausamen Tod sind im vergangenen Jahr acht Rehe in einem Jagdrevier in Bad Honnef gestorben. Hierfür waren keine Autos, sondern Hunde verantwortlich. Nach Auskunft der Jagdpächter wurden fünf trächtige Ricken, zwei Schmalrehe und ein Bock gerissen. Hinzu komme eine Dunkelziffer von verendeten Rehen, die nicht gefunden werden konnten. Besonders schlimm: Es habe sich nicht um streunende Hunde gehandelt, sondern um Tiere, die von ihren Haltern in der Dämmerung frei laufen gelassen worden seien.

Dieser Zustand macht, abgesehen von den gerissenen Tieren, obendrein für die Jäger eine gefahrlose Jagd nicht durchführbar - eine Situation, die in allen Ortsrandlagen anzutreffen sei. Die Jagdpächter fordern, dass der Kreis mit dem Ordnungsamt der Stadt in den Pufferzonen von Ortsrandlagen, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiet Kontrollen durchführt.

Der Hegering appelliert an alle Hundehalter, ihre Hunde besonders in den Setzzeiten im Mai und Juni, in denen die Rehe ihre Jungen zur Welt bringen, anzuleinen. Zimmermann: "Ein trächtiges Reh ist deutlich langsamer und kann nicht schnell genug flüchten."

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