Ortsausschuss Morenhoven Jecke wollen das Klima schützen

Swisttal-Morenhoven · Die Morenhovener pflanzen Bäume, um Abgase von acht Karnevalswagen zu kompensieren. Als nächstes Projekt soll in Kooperation mit der Gemeinde ein Rundweg für Spaziergänger angelegt werden.

 Förderung des Klimaschutzprojektes des Ortsausschuss Morenhoven zur Anlegung eines Rundweges durch das Unternehmen innogy: Hier soll der Weg (links) ein Stück entlang der L 163 bei Morenhoven geführt werden.

Förderung des Klimaschutzprojektes des Ortsausschuss Morenhoven zur Anlegung eines Rundweges durch das Unternehmen innogy: Hier soll der Weg (links) ein Stück entlang der L 163 bei Morenhoven geführt werden.

Foto: Axel Vogel

Den Klimaschutz im eigenen Dorf umsetzen: Das ist ein Ziel des Ortsausschusses Morenhoven. Sein nachhaltiger Einsatz wurde nun vom Unternehmen Innogy gewürdigt und mit einer Spende von 1000 Euro unterstützt. Innogy ist eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers RWE und erzeugt Strom aus erneuerbaren Energien.

Der Ortsausschuss ist seit 2009 ein gemeinnütziger Verein und hat den Naturschutz in seine Satzung aufgenommen. Er organisiert unter anderem den Karnevalsumzug. Auf Anregung des Ratsmitglieds Hartmut Kircher legte der Ausschuss eine Streuobstwiese mit acht Bäumen an, um den CO2-Ausstoß der acht Zugmaschinen und Begleitfahrzeuge beim Karnevalszug auszugleichen. Dabei pflanzt der Ortsausschuss keine beliebigen Apfel- und Birnbäume, sondern ausschließlich alte, regionale Sorten. Auch andere Veranstaltungen wie das Maifest und der Martinsumzug werden möglichst klimaneutral durchgeführt, erklärte der Vorsitzende Norbert Sauren.

Dem Projekt liegt eine Rechnung von Hartmut Kirchner zugrunde. Er geht davon aus, dass die sechs Traktoren und zwei Kleintransporter auf dem fünf Kilometer langen Zugweg in drei Stunden insgesamt 100 Kilogramm CO2 ausstoßen. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen bindet ein Baum in 80 Jahren 1000 Kilogramm CO2, in einem Jahr also 12,5 Kilogramm. Um 100 Kilogramm Kohlendioxid auszugleichen, sind also acht Bäume notwendig. Kirchner kommt es indes weniger darauf an, dass die Rechnung bis aufs Gramm aufgeht. Vielmehr geht es ihm darum, ein Bewusstsein zu schaffen für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

2011 wechselte der Verein die Leuchtmittel im Bürgerhaus aus: Statt stromfressender 100-Watt-Birnen brennen nun Sparlampen. Seit neun Jahren bezieht der Ortsausschuss auch den Nachwuchs in seine Naturschutzprojekte mit ein: Mit Vorschulkindern aus dem Kindergarten bauen die Vereinsmitglieder Nistkästen für Vögel und Insektenhotels.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bedankte sich für den Einsatz der Morenhovener: „Es ist fantastisch, dass der Ortsausschuss so ein vorbildliches, gemeinschaftliches Engagement an den Tag legt. Hier wird greifbar, wie man etwas für den Klimaschutz vorwärtsbringen kann.“ Martina Meyer von Innogy lobte, dass die Projekte alle Altersstufen integrieren und viele Menschen für den Klimaschutz sensibilisieren.

Sauren bedankte sich im Namen des Ortsausschusses und betonte, dass die Aktionen nur mit Unterstützung der Verwaltung, Spender und Ehrenamtlichen funktionieren können. Und auch die Spende von Innogy hat der Verein bereits verplant: In Kooperation mit der Gemeinde möchte er einen Rundweg für Spaziergänger anlegen.

Dabei sollen die zwei Naherholungsräume Swistaue und Wehrbusch durch einen Weg zwischen zwei Wirtschaftswegen verbunden werden. Am Rand dieses Spazierwegs sollen Bäume stehen, die das „Flair einer Allee“ erzeugen, sagte Sauren. Insgesamt will der Ortsausschuss 150 Meter Weg befestigen. Spaziergänger können dann drei Rundwege durch Morenhoven nehmen. Mit dem angrenzenden Waldgebiet ist eine Strecke von bis zu sechs Kilometer erlaufbar, sagte Sauren.

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