Jugendgästehaus zieht jedes Jahr mehr Leute an

Sanierung der Naturschutz-Jugendherberge in Altenahr kostet 1,5 Millionen Euro

Jugendgästehaus zieht jedes Jahr mehr Leute an
Foto: Vollrath

Kreis Ahrweiler. Das Deutsche Jugendherbergswerk ist ein international anerkanntes Unternehmen, dass sich nach eigenem Selbstverständnis als ebenso leistungsorientierter wie fortschrittlicher und kundenfreundlicher Dienstleister versteht. Stillstand gilt als Fremdwort, und so werden die Häuser stetig von Jahr zu Jahr modernisiert und komfortabler ausgestattet. Das wirkt sich positiv auf die Gästezahlen aus. Nicht zuletzt auch auf die 44 Herbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Die Jahresbilanz weist das Jugendgästehaus Bad Neuenahr-Ahrweiler einmal mehr als eines der besten Pferde im Stall aus. Beleg für die Ausnahmestellung des Hauses in der Kreisstadt sind die Jahr um Jahr steigenden Gästezahlen, die mit 13 773 (Vorjahr 13 081) ebenso ein deutliches Plus verzeichnen wie die Anzahl der Übernachtungen (30 283 gegenüber 29 663 im Jahr 2000). Ebenfalls zulegen konnte man bei den Tagungen, den gastierenden Schulklassen und den Familien und Einzelgäste. "Diese Klientel ist gerade in den Sommermonaten von großer Wichtigkeit", sagt Jacob Geditz, Geschäftsführer des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland.

"Mit Haus und Leitung sind wir rundherum zufrieden", lobt Geditz die hervorragende Arbeit von Jugendherbergsvater Wolfgang Appel und seiner Frau Maria. Mit einer Zimmerbelegung von 90 Prozent sind die Kapazitäten in Ahrweiler nahezu ausgereizt. Kein Wunder, präsentiert sich das ohnehin moderne Haus doch in runderneuertem Zustand. Allein im vergangenen Jahr investierte das Jugendherbergswerk 75 000 Euro. Dabei präsentiert sich das Jugendgästehaus nicht nur in neuen Farben. Allein für 40 000 Euro sind die letzten verbliebenen Acht-Bett-Zimmer in Sechs-Bett-Zimmer umgewandelt und jeweils mit Dusche und WC ausgestattet worden. Damit verfügen nun alle Zimmer über einen eigenen Sanitärbereich. Außerdem wurde die Elektronik der Heizungsanlage komplett erneuert.

"Ein wichtiger Bestandteil der DJH-Arbeit ist seit Jahrzehnten das Bereitstellen eines Angebotes für Behindertengruppen", betont Hans Bick, Kreisvorsitzender des Jugendherbergsverbandes. So sei selbstverständlich auch das Gästehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler behindertengerecht ausgestattet. Das vermeintliche Juwel unter den Gästehäusern, die einmalig im Naturschutzgebiet gelegene Naturschutz-Jugendherberge in Altenahr, verzeichnete sowohl bei den Gästezahlen (5 440 gegenüber 6 528) als auch bei den Übernachtungen (12 296 gegenüber 13 816) einen merklichen Rückgang.

"Das Ergebnis ist nicht dramatisch und für das Haus akzeptabel", wertet Geditz die Zahlen. Das schmucke Häuschen, das als Umweltstudienplatz mit Schwerpunkt Naturschutz anerkannt ist, krankt nach wie vor an dringend sanierungsbedürftigen sanitären Anlagen. "Notwendige Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten werden kurzfristig in Angriff genommen", verspricht der Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes. Und weiter: "Unser klare Wille ist es, das Haus auf jeden Fall zu halten."

Um das Haus in einen einwandfreien Zustand zu versetzen seien 1,5 Millionen Euro aufzuwenden. Angesichts dieser Summe ist der Jugendherbergsverband auf finanzielle Hilfe angewiesen. Wünschenswert sei, dass die Verbandsgemeinde Altenahr und der Kreis Ahrweiler sich mit einem Drittel an der Summe beteiligten. In der Vergangenheit haben bereits vielversprechende Gespräche stattgefunden. Vermutlich im Frühjahr werden weitere folgen.

Nach internen Planungen soll sich das Haus bis 2005 in neuem Gewand präsentieren. Die Zukunft der Altenahrer Herberge hat dagegen bereits begonnen. Mit dem neuen Leiter Rolf Obliers sollen die Zeichen wieder auf Erfolg gestellt werden.

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