Karsten Fehr siegt mit 58 Prozent

Rheinbreitbacher Bürgermeister wird nun auch hauptamtlicher Verwaltungschef in Unkel

UNKEL. Karsten Fehr tritt am Montag, 2. April 2012, sein Amt als Nachfolger des Unkeler Verbandsgemeindebürgermeisters Werner Zimmermann an. Bei der gestrigen Wahl haben dem parteilosen Kommunalpolitiker 58,15 Prozent der Wähler ihr Vertrauen ausgesprochen. Sein Kontrahent Volker Thomalla von der Freien Wählergruppe kam entsprechend auf achtbare 41,85 Prozent.

Angespanntes Schweigen herrschte im Bürgermeisterzimmer 45 Minuten nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr. Der Grund: Nach Bruchhausen, Erpel und vier von fünf Unkeler Wahlbezirken lag Thomalla deutlich vor Fehr. Der Heimatort des 45-jährigen Juristen musste die Entscheidung bringen.

Und die Rheinbreitbacher ließen ihren Mitbürger nicht im Stich. Mit 83,01 Prozent der Stimmen machten sie Fehrs Sieg perfekt, der von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen als Gemeinschaftskandidat auf den Schild gehoben worden war. Daran konnte auch das letzte Unkeler Ergebnis nichts ändern, auch wenn das mit 60,32 Prozent zu dem Sieg Thomallas in seiner Heimatstadt mit insgesamt 63,13 Prozent beitrug.

"Eigentlich hatte ich gehofft, doch mehr Bürger zu erreichen", so Thomalla, nachdem er dem Wahlsieger gratuliert hatte. Mit dem Ergebnis über 40 Prozent könne er aber durchaus leben. "Ich mache auf jeden Fall in der Lokalpolitik weiter", versicherte er. Enttäuscht sei er nicht, und die nächste Kommunalwahl komme bestimmt. Nicht zufrieden sei er nur mit der sehr geringen Wahlbeteilung von 39,4 Prozent.

"Ich fühle mich wunderbar nach dem Wahlergebnis und dem 3:0- Sieg vom 1. FC Köln", erklärte ein strahlender Sieger. Ihm sei klar gewesen, dass die Wahl in Unkel und Rheinbreitbach entschieden würde, so Fehr. Er danke allen, die ihm geholfen haben, vor allem seiner Familie und den vier Parteien, die ihn als Gemeinschaftskandidaten toll unterstützt hätten.

Aber auch Thomalla galt sein Dank. Er habe mit seiner Kandidatur für eine demokratische Wahl gesorgt und einen fairen Wahlkampf geführt. "Jetzt habe ich bis Anfang April Zeit, mich auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Werner Zimmermann wird mir in den kommenden Monaten helfen, mich einzuarbeiten", so Fehr. Als Rheinbreitbacher Ortsbürgermeister habe er schon erste Erfahrungen in der Arbeit der Verwaltung gewonnen.

Und seinem Heimatort wird der Jurist auch bis Ende Juni 2014 als Bürgermeister treu bleiben. "Einen Interessenkonflikt kann ich in dieser Doppelfunktion nicht sehen", betonte der zukünftige VG-Chef, bevor er loszog, um seinen Wahlsieg mit Familie und Freunden in der Kneipe "Sporteck" zu feiern. Und die liegt bekanntlich in Rheinbreitbach.

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