Brücke in Heimerzheim Kein Durchkommen für Autos

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Weil dort keine Verbotsschilder angebracht sind, nutzen manche Autofahrer die Fußgängerbrücke über die Swist. Poller könnten sie demnächst an der Überfahrt hindern.

 Hier kommt keiner durch: Polizeihauptkommissar Wilfried Starke passt auf, dass die Fußgängerbrücke nicht von Autofahrern benutzt wird.

Hier kommt keiner durch: Polizeihauptkommissar Wilfried Starke passt auf, dass die Fußgängerbrücke nicht von Autofahrern benutzt wird.

Foto: Fuß

Die kleine Brücke über die Swist in Heimerzheim, die seit 2008 die Frongasse mit der Bachstraße verbindet, ist für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Radfahrer konzipiert. Die 65 000 Euro teure Konstruktion aus Stahlträgern und afrikanischem Bongassi-Holz ist zwölf Meter lang und nur knapp zwei Meter breit. Der 1973er Fiat Cinquecento des Heimerzheimers Uwe Sauer zum Beispiel ist 1,30 Meter breit. Der Oldtimer würde also bequem auf die Brücke passen und könnte sie auch - zumindest theoretisch - überfahren.

Das tut Uwe Sauer natürlich nicht. Er hat seinen Wagen nur fürs Foto an den Fuß der Brücke gestellt. Andere Kleinwagenfahrer sind nicht so vorsichtig. Anwohner haben schon häufiger beobachtet, dass Autos von geringer Breite über die kleine Brücke flitzen, um sich den "Umweg" über die Vorgebirgsstraße zu ersparen.

Einen dieser Fahrer hat der Heimerzheimer Bezirksdienstbeamte, Polizeihauptkommissar Wilfried Starke, neulich erwischt. Der Mann habe ihm gesagt, so Starke, er dürfe über die Brücke fahren, denn dort stehe kein Verbotsschild. Darauf habe er ihn belehrt, dass diese Interpretation der Straßenverkehrsordnung falsch sei. Und er habe ihn eindringlich ermahnt, nicht noch einmal über die Fußgängerbrücke zu fahren. Starke informierte sofort die Gemeinde Swisttal und die Kreisverwaltung in Siegburg als zuständige Straßenverkehrsbehörde.

Dort beurteilt der Leiter der Abteilung Verkehrssicherung, Harald Pütz, den Fall so: "Es ist nicht so, dass Autofahrer überall dort herfahren dürfen, wo keine Verbotsschilder stehen."

Grundvoraussetzung zum Befahren mit einem Auto sei die Existenz einer Fahrbahn. Und bei der hölzernen Fußgängerbrücke in Heimerzheim handele es sicht nicht um eine Fahrbahn. Das gelte beispielsweise auch für einen matschigen, unbefestigten Feldweg. Das müsse jedem Führerscheinbesitzer eigentlich auch ohne Verbotsschild klar sein, sagt Abteilungsleiter Pütz.

Nun werde der Kreis gemeinsam mit der Gemeinde Swisttal überlegen, wie man das Problem angehe. Pütz: "Durchfahrtverbotsschilder werden wir aber nicht aufstellen, denn wir sind ja gerade dabei, den Schilderwald zu lichten. Vielleicht setzen wir Poller an die Enden der Brücke."

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