Kein Neubau für Offene Ganztagsschule in Meckenheim

Diese Sparmaßnahme lag schon in der Luft. Jetzt wurde sie in der zweiten Sitzung des Finanzausschusses beschlossen: Einstimmig entschieden die Politiker, auf den geplanten Neubau für die Offene Ganztagsgrundschule der Katholischen Grundschule zu verzichten.

 Abgespeckte Lösung: Das Grundschulgebäude an der Schützenstraße wird nicht aufgestockt.

Abgespeckte Lösung: Das Grundschulgebäude an der Schützenstraße wird nicht aufgestockt.

Foto: Wolfgang Henry

Meckenheim. Diese Sparmaßnahme lag schon in der Luft. Am Montagabend wurde sie in der zweiten Sitzung des Finanzausschusses beschlossen: Einstimmig entschieden die Politiker, auf den geplanten Neubau für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) der Katholischen Grundschule (KGS) zu verzichten. Geplant war eine Aufstockung des Gebäudes an der Schützenstraße.

Zu teuer und zu groß sei dieses Vorhaben angesichts sinkender Schülerzahlen, hatten schon die Mitarbeiter der Firma festgestellt, die den Schulentwicklungsplan im Auftrag der Stadt erstellte ( der GA berichtete). Bürgermeister Bert Spilles lieferte am Montagabend die Zahlen dazu.

Statt der Gebäudeaufstockung die mit 526 000 Euro veranschlagt war, soll nun lediglich umgebaut werden. Das wird die Stadt nach aktuellen Berechnungen des städtischen Architekten Andreas Satzer rund 160 000 bis 180 000 Euro kosten. Da fiel es den Ausschuss-Mitgliedern angesichts des Neun- Millionen-Defizits im Haushalt leicht, sich für die abgespeckte Version zu entscheiden.

Für die OGS-Mitarbeiter und die inzwischen 107 Kinder, die bis 17 Uhr betreut werden, heißt das aber auch, dass sie mit erheblich weniger Raum zurecht kommen müssen. Statt der bisher geplanten sechs Gruppenräume für die Katholische und die benachbarte Evangelische Grundschule zusammen, zuzüglich zweier Mehrzweckräume, bleiben ihnen nach dem Umbau nach jetziger Planung maximal vier Gruppenräume.

Selbst diese Lösung sei jedoch nur möglich, weil auch die Schulleiterin der KGS, Bärbel König, an ihre Kapazitätsgrenze gehe, denn sie verzichte zugunsten der OGS auf zwei Klassenräume, erläuterte der Vorsitzende des Fördervereins und Trägers der OGS, Jürgen Dierich, auf Anfrage. Danach wird es im Gebäude an der Schützenstraße im Bereich des jetzigen Lehrerzimmers einen Gruppenraum geben. Zudem werden zwei weitere Klassenräume zu neuen Gruppenräumen für die OGS umgestaltet, und dabei bleibt noch genügend Platz für einen vierten Gruppenraum.

Ihrem Bewegungsdrang oder dem Bedürfnis nach Ruhepausen sollen Schüler nach Vorstellung der Planer das Untergeschoss der ehemaligen Sonderschule nutzen können. Dort könnte, neben Räumen für den Frauentreff, ein Multifunktionsraum eingerichtet werden. Dazu müssen jedoch zunächst Gespräche mit dem Verein geführt werden. Mensa (165 Quadratmeter) und Küche (70 Quadratmeter) sollen anstelle von Atrium und Hausmeisterlogeentstehen.

"Das ist alles machbar, allerdings für maximal 120 Kinder", sagte Dierich. Die ursprünglichen Pläne waren für bis zu 200 Kinder konzipiert. Seiner Meinung nach sind die aktuellen Pläne "zu kurz gesprungen", denn nach der Änderung der Beitragssatzung, die die Beitragsfreiheit für ein Jahreseinkommen bis 20 000 Euro und für Geschwister gewährt, rechnet der Vorsitzende des Trägervereins mit mehr Zulauf für das kommende Schuljahr. Auch aus der Evangelischen Grundschule, die schon jetzt mit 77 Kindern bis 14 Uhr die Räume nutzt, würden steigende Anmeldezahlen signalisiert.

Dierich ist sicher, dass diese abgespeckte OGS-Version eine verpasste Chance sei, auch als Standortfaktor der Stadt. Er prophezeie schon jetzt, dass es bald Wartelisten geben werde, weil die Schule nicht alle Kinder betreuen könne, die angemeldet werden.

Der Zeitplan Der Umbau soll laut Bürgermeister Bert Spilles zügig vorangetrieben werden. Dann könne der Umbau im Schul-Hauptgebäude am Kirchplatz schon in den Sommerferien beginnen. Die frei werdenden Räume im Gebäude an der Schützenstraße könnten zwischen Sommer- und Herbstferien renoviert werden. In den Herbstferien sei dann alles so weit, dass Küche und Mensa an die Schützenstraße verlegt werden könnten.

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