Auch Brückberg-Kaserne keine Option Keine Flüchtlinge im "Waldhotel"

SIEGBURG · Es war eine Option, sowohl für die Stadt Siegburg als auch für die Eigentümer. Inzwischen steht aber fest: Das seit mehr als zehn Jahren verwaiste "Waldhotel Grunge" wird keine Flüchtlingsunterkunft.

Das bestätigte Bürgermeister Franz Huhn auf Nachfrage. Wie berichtet, gab es Gespräche und im Januar auch einen Besichtigungstermin in der rund 11.000 Quadratmeter umfassenden Immobilie am Höhenweg in Kaldauen. Im Zusammenhang mit der Notunterkunft, die in der Dreifachturnhalle am Schulzentrum Neuenhof eingerichtet wird, war die Frage nach dem Waldhotel erneut aufgekommen.

"Es ist nicht zu einer Einigung gekommen", sagte Huhn. Überdies sei eine Unterbringung auch unter technisch organisatorischen Gründen eher schwierig in dem offenen Gebäude. Ein Vertreter der Eigentümer hatte Anfang des Jahres erklärt, dass diesen mehr an einer mittel- oder langfristigen Lösung gelegen sei als an einer Interimslösung.

300 Flüchtlinge leben aktuell in den dezentral über die Stadt verteilten Unterkünften - davon 50 in einem ungenutzten Gebäudekomplex der Brückberg-Kaserne. Ab Montag kommen 150 weitere Flüchtlinge in die neue Erstaufnahmeeinrichtung in der Turnhalle am Neuenhof.

Da auf lange Sicht weitere Zuweisungen nicht auszuschließen seien, hat die SPD-Fraktion Bürgermeister Franz Huhn gebeten, zu prüfen, ob weitere leerstehende Gebäude auf dem Gelände der Brückberg-Kaserne als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden können.

Eine Idee, die die Stadtverwaltung bereits geprüft hat, wie Bürgermeister Franz Huhn auf Nachfrage sagte. "Als die ersten Flüchtlinge in die Kaserne zogen, habe ich mit dem Standortältesten über eine mögliche Unterbringung weiterer Menschen gesprochen", so Huhn.

Dieser habe indes keine Optionen gesehen. Wesentlich optimistischer zeigte er sich aber offensichtlich bei der Frage nach der Turnhalle auf dem Kasernengelände. "Bis Anfang nächster Woche erfahren wir, ob wir diese Halle für Schul- und Vereinssport nutzen können", sagte Huhn.

Überdies hat die Stadt drei optionale Unterkünfte für zugewiesene Flüchtlinge im Visier. "Wir führen Gespräche mit den Eigentümern von drei leer stehenden Immobilien", so Huhn. Neben dem zum Helios-Krankenhaus gehörenden ehemaligen Schwesternwohnheim sind das Gebäude auf dem Phrix-Gelände sowie am Siegdamm.