Kommentar Kindergarten Rauschendorf - Die Stadt hat ein Problem

Möglicherweise rollt jetzt eine Antragslawine freier Träger auf die Stadt zu. Einige Ratsmitglieder hatten deshalb ein ungutes Gefühl, als sie der Forderung des CJD zustimmten.

Der neue Träger in Rauschendorf zahlt im Kindergartenjahr 2012/2013 keinen Eigenanteil bei den Betriebskosten, dann zwei Jahre vier Prozent, danach fünf Prozent. Laut KiBiz müssen freie Träger jedoch eigentlich elf Prozent zahlen. Gibt es Nachahmer, könnte das die Stadt pro Jahr 150 000 Euro mehr kosten.

Der Probsthof hätte die Konditionen des KiBiz akzeptiert, doch den evangelischen Träger wollten die Eltern nicht. Sie wünschten zwar einen christlichen Hintergrund wie beim CJD, von zu viel Kirche haben sie nach den Erfahrungen mit dem katholischen Kirchengemeindeverband aber die Nase voll.

Wenn sich der Stadtrat mit Rücksicht auf den städtischen Haushalt für den Probsthof entschieden hätte, hätte man unzufriedene Eltern, die ja auch Wähler sind, nach Hause geschickt. Da bissen auch die Bedenkenträger, deren Argumente ja durchaus nachvollziehbar sind, lieber in den sauren Apfel.

Die erste Konsequenz aus der Diskussion über die Trägeranteile gibt es bereits: Das CJD hat seinen Antrag auf eine Trägerschaft für die Kita Mikado zurückgezogen, um nicht als Stimmungstöter dazustehen. Hier wurde von der Stadt schließlich die Übernahme des kompletten Trägeranteils gefordert. Bleibt Mikado, wie zu erwarten, eine Elterninitiative, muss die Stadt auch alles zahlen.

Andererseits benötigt man jeden Träger. Denn auch in Königswinter ist die Quote zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf U3-Plätze noch längst nicht erreicht.

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