Klettern, Kunst und Kreativität in die Siegburger Innenstadt

"Guck mal, Papa, da sind Kamele." Unzählige Male dürften Väter oder Mütter am Sonntag diesen Aufruf vernommen und dann beruhigt festgestellt haben, dass da nicht etwa die Fantasie mit ihren Kleinen durchgegangen war.

Klettern, Kunst und Kreativität in die Siegburger Innenstadt
Foto: Axel Vogel

Siegburg. "Guck mal, Papa, da sind Kamele." Unzählige Male dürften Väter oder Mütter am Sonntag diesen Aufruf vernommen und dann beruhigt festgestellt haben, dass da nicht etwa die Fantasie mit ihren Kleinen durchgegangen war.

Denn mit Alibaba und Husun hatten sich tatsächlich zwei asiatische Trampeltiere am Siegburger Markt niedergelassen, als Gäste der Elterninitiative Murkel. Die beteiligte sich zusammen mit mehr als 70 Siegburger Kinder- und Jugendeinrichtungen, Vereinen, Gruppen und internationalen Kulturvereinen am "Internationalen Kinder-, Jugend- und Kulturfest", das der Integrationsrat und das Jugendamt organisiert hatten.

Es lag gewiss nicht nur an Alibaba und Husun, auch das vielfältige Festprogramm, das schöne Wetter und der beliebte Kinderflohmarkt dürften für reges Treiben auf dem Markt gesorgt haben. Vornehmlich Familien flanierten durch die Kreisstadt, auf der Suche nach dem ein oder anderen Schnäppchen sowie Informationen über die Kindergärten oder die vielen weiteren Angebote für Kinder und Jugendliche.

Zeit für Langeweile blieb den jungen Besuchern nicht. Da war etwa das mobile Atelier der Kinderkunstschule "Rosa Aussicht", wo sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Wer mutig war, wagte sich ein Stück weiter den Kletterturm der Siegburger Sektion des Deutschen Alpenvereins hinauf. "Ich war bis ganz oben", schwärmte Lukas und blickte auf das Handy seines Vaters. Der hatte den Gipfelsturm des Neunjährigen gefilmt. Die beiden Spidermen, die an ihm vorbeihuschten, sah er daher nicht. "Wir haben uns da vorne schminken lassen", erklärten die jungen "Spinnenmänner" ihr beeindruckendes Make-Up.

Auch Leo hatte keinen Blick für die rot bemalten Jungs. Er ließ seinen grünen Luftballon nicht aus den Augen. "Ich suche einen guten Startplatz", erklärte der Siebenjährige. Schließlich sollte sein Ballon möglichst weit fliegen. Legt er die weiteste Strecke zurück, schenkt der Caritasverband Rhein-Sieg Leo und seiner Familie einen Tag im Schwimmbad, Kletterpark oder einem Spielland.

Die großen Wagen der Siegburger Feuerwehr hingegen ließen nicht nur das Herz der kleinen Jungen höher schlagen. So zog dann auch schon einmal ein Vater Helm und Schutzjacke über und ließ sich den Umgang mit der Hydraulikzange zeigen.

Wer nach so aufregenden Erlebnissen Hunger verspürte, konnte aus einem großen Angebot wählen. Neben den klassischen Würstchen und Pommes an diversen Buden, servierten die Siegburger Kulturvereine Speisen aus Griechenland, Kroatien, der Türkei oder den Philippinen.

Die Stars des Tages waren aber Alibaba und Husun. "Ihr könnt sie streicheln und bürsten", ermunterte Besitzerin Hannelore Danela-Beuven die stetig wachsende Schar an Mädchen und Jungen, näher zu treten.

Das ließen Merle und ihre Freundin sich nicht zweimal sagen. Während die Physiotherapeutin aus dem Schwarzwald noch erklärte, dass sie mit ihrem Siegburg-Besuch ein Versprechen an ihre Freundin, die Murkel-Gründerin Ursula Braun-Schwartz, eingelöst hat, schnappten sich die zwei Dreijährigen Bürsten und ließen sie durch Alibabas Höckerhaar gleiten. Der bedankte sich mit einem sanften Stupser.

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