Köln: Platzwart soll Kinder bis zu 1 200 Mal sexuell missbraucht haben

Angeklagter zeigt sich geständig - Prozess vor dem Landgericht

Köln. (dpa/jad) Der Platzwart eines Ferienparks in Radevormwald im Bergischen Land soll Kinder und Jugendliche bis zu 1 200 Mal sexuell missbraucht haben.

Vor dem Kölner Landgericht begann am Donnerstag ein Prozess gegen ihn unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Richter Wolfgang Hansel sagte anschließend, der Angeklagte habe sich "in großem Umfang geständig" gezeigt. Das Urteil wird bereits in der kommenden Woche erwartet.

Der weitgehende Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgte zum Schutz des Angeklagten. Die Jugendlichen im Alter von 9 bis 15 Jahren hätten den Platzwart in seinem Haus zum Teil mehrfach in der Woche besucht, hieß es in der Anklageschrift. Dabei sei es zu "beischlafähnlichen Handlungen" gekommen.

Außerdem habe der Mann die Jungen bei Ferienfahrten nach Spanien und in die Niederlande missbraucht. Der Tatzeitraum lag zwischen 1996 und Sommer 2007.

Allein im Fall eines damals elfjährigen Jungen wird dem Angeklagten vorgeworfen, in rund 980 Fällen sexuelle Handlungen vollzogen zu haben. Zum Teil soll dabei auch Gewalt im Spiel gewesen sein. "Ich hoffe, das es meinem Mandanten erspart bleibt, seinen Peiniger im Gerichtssaal wieder sehen zu müssen", sagte die Rechtsanwältin dees Opfers, Angela Thomas-Jenke, die als Vertreterin der Nebenklage auftrat.

Die Verteidigerin des Angeklagten, Daniela Cremer, sagte: "Mein Mandat hatte das Bedürfnis, endlich die Wahrheit zu sagen. Es tut ihm alles wahnsinnig leid, und er würde es gerne ungeschehen machen." Im schlimmsten Falle müsse er mehr als zehn Jahre Gefängnis befürchten. Er habe gehofft, durch seine ausführlichen Aussagen den Jugendlichen einen Auftritt als Zeugen vor Gericht zu ersparen.

Richter Hansel wollte den Prozess jedoch am Freitag unter anderem mit der Befragung der Betroffenen fortsetzen.

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