Mordfall Claudia Ruf 600 Ergebnisse im Massen-Gentest stehen noch aus

Grevenbroich · Der Massen-Gentest im Mordfall Claudia Ruf ist bereits zu zwei Dritteln ausgewertet. Ein Treffer war bislang nicht dabei. Doch die Ermittler machen weiter. Auch Tote sollen überprüft werden.

 Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Foto: Polizei/Archiv

Beim Massen-Gentest im Mordfall Claudia Ruf sind zwei Drittel der in Betracht kommenden 1900 Männer bereits getestet worden. Ein Treffer sei bei den 1300 ausgewerteten Proben nicht dabei gewesen, sagte ein Sprecher der Bonner Polizei auf dpa-Anfrage. 600 Ergebnisse stehen also noch aus. Insgesamt seien bereits mehr als 1500 Speichelproben genommen worden. 200 seien somit noch in der Auswertung.

Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und umgebracht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen bei Bonn gefunden.

Die Suche nach dem Mörder war wieder aufgerollt worden, weil Profiler neue Ansätze bei dem Fall entdeckt hatten. Dies führte zum dritten Massen-Gentest in dem Mordfall.

Von den Männern, die aus Sicht von Profilern als Täter in Betracht kommen, seien bereits 150 tot. In ihrem Fall soll die DNA-Probe eines nahen Verwandten Gewissheit verschaffen.

In einer ersten Phase hatten die Ermittler Ende November 2019 rund 900 Männer zur Speichelprobe gebeten, die noch in Grevenbroich-Hemmerden wohnen, dem Ort, an dem die elfjährige Claudia Ruf 1996 entführt wurde. Bis auf einen Mann, der beruflich länger im Ausland unterwegs war, hätten bereits alle eine Probe abgegeben.

Die zweite Phase des Tests ist bereits in vollem Gang: Rund 900 Männer, die nicht mehr in Grevenbroich-Hemmerden leben, damals aber Bezüge dorthin hatten, sollen ebenfalls eine Speichelprobe abgeben.

(dpa)
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