Erweiterung der A4 Rheinbrücke im Kölner Süden soll ersetzt werden

Köln · Die Autobahn-GmbH geht davon aus, dass die Rheinbrücke in Köln-Rodenkirchen abgerissen werden muss. Sie sei dem steigenden Verkehrsaufgekommen nicht mehr gewachsen.

 Die Rodenkirchener Autobahnbrücke steht unter Denkmalschutz.

Die Rodenkirchener Autobahnbrücke steht unter Denkmalschutz.

Foto: Costa Belibasakis

Für den Ausbau der Autobahn 4 im Kölner Süden soll eine neue Rheinbrücke entstehen. Das derzeitige Bauwerk, die Rodenkirchener Brücke, sei dem stetig steigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen und müsse daher ersetzt werden, teilte die Autobahn-GmbH des Bundes am Mittwoch mit.

Sie bleibe aber zunächst für den Verkehr voll nutzbar. In einem nächsten Schritt sollen unterschiedliche Konzepte für den Ausbau der vielbefahrenen A4 von sechs auf acht Spuren geprüft werden. Mittlerweile überqueren den Angaben nach jeden Tag bis zu 135.000 Fahrzeuge die 1941 gebaute und 1994 zuletzt erweiterte Brücke.

Stromabwärts liegt der Neubau der Leverkusener Rheinbrücke seit längerem still. Ursprünglich sollte es Ende Januar weitergehen, doch daraus wird noch nichts. Dennoch soll die Brücke wie zuletzt geplant Ende 2023 fertig werden.

Entgegen ursprünglicher Planung würden die Bauarbeiten Ende Januar noch nicht wieder aufgenommen, sagte am Mittwoch ein Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes. Dennoch gehe man davon aus, dass die erste der zwei geplanten Brücken wie bisher geplant Ende 2023 fertig werde.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch berichtete, zieht sich das komplizierte Ausschreibungsverfahren für das Bauwerk noch in die Länge. Um den Brückenbau bewerben sich ein Baukonsortium um den Stahlbauer SHG Engineering aus Hannover und ein Zusammenschluss von sechs mittelständischen deutschen Bauunternehmen. Beide müssen jetzt noch einmal neue Preisangebote vorlegen.

Die Grünen kritisieren Verzögerungen im Autobahnausbau

Die Baustelle steht seit Ende April 2020 still. Damals hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW dem österreichischen Baukonzern Porr gekündigt. Der Grund dafür waren laut Straßen.NRW mangelhafte Stahlbauteile, die in China hergestellt worden waren. Porr wies die Vorwürfe zurück.

Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, kritisierte, auch wenn die Landesregierung die erneute Verzögerung des Weiterbaus nicht verschuldet habe, müsse sie dringend eine politische Initiative auf den Weg bringen. Die derzeitigen Ausschreibungs- und Vergabekriterien müssten geändert werden. „Dabei sollten Nachhaltigkeit und Qualität einen deutlich höheren Stellenwert bekommen und nicht länger der Preis das einzig ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl der Baufirmen sein“, forderte Klocke.

Die Autobahnbrücke ist Teil des stauanfälligen Kölner Autobahnrings. Über die Brücke rollt ein großer Teil des Fernverkehrs in Richtung Belgien und Frankreich. Allerdings ist die gut 50 Jahre alte Brücke derart marode, dass Lastwagen sie schon seit Jahren nicht mehr befahren dürfen und große Umwege in Kauf nehmen müssen.

(dpa)
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