Weitere Päckchen angekündigt Angeklagter sorgt nach Pulver-Vorfall erneut für Aufruhr

Köln · Im April sorgte ein weißes Pulver am Landgericht Köln für einen Großeinsatz der Polizei. Am Mittwoch erschien der Mann, der das Pulver verstreute, vor Gericht und kündigte zuvor weitere Aktionen an.

 Der Angeklagte im Kölner Landgericht.

Der Angeklagte im Kölner Landgericht.

Foto: Alf Kaufmann

Der Mann, der im April am Kölner Gericht weißes Pulver verstreut hatte, sorgte am Mittwoch erneut für Aufruhr am Gericht. Er hatte eine Gerichtstermin, an dem wegen eines anderen Vergehens verhandelt werden sollte. Auf einem Internet-Blog hatte der Angeklagte zuvor angekündigt, dass er zu diesem Termin weitere sechs Pulverpäckchen vorbereitet habe und zudem nackt vor dem Gerichtsgebäude demonstrieren wolle. Zu der Demonstration kam es letztendlich nicht.

Die Polizei erfuhr von dieser Ankündigung. Die Beamten untersuchte den Mann vor der Gerichtsverhandlung eingehend. Dabei fanden die sie eine längliche Papprolle und weitere Gegenstände. Die Beamten verhandelten rund 20 Minuten, wie sie mit der Rolle umgehen sollten. Wegen der Mitteilung des Mannes auf seinem Blog, wollten die sie nach GA-Informationen die Rolle nicht öffnen oder lagern. Schließlich wurde sie in einen anderen Raum gebracht. Erst dann konnte die Gerichtsverhandlung beginnen.

Wie berichtet, musste am 24. April der Eingangsbereich des Kölner Landgerichts für mehrere Stunden gesperrt werden. Der 47-jährige Angeklagte aus Leverkusen hatte einen Koffer bei sich getragen. Dieser wurde beim Zutritt in das Gerichtsgebäude zunächst durchleuchtet und in einem Nebenraum zur Kontrolle geöffnet. Dabei wurde ein weißer Stoff freigesetzt, der die drei Wachtmeister sowie den Besitzer des Koffers traf. Der Eingangsbereich sowie das komplette Erdgeschoss wurden von der Polizei evakuiert, die Lüftungsanlage außer Betrieb gesetzt. Später stellte die Substanz sich aber als harmlos heraus.

Die Helfer waren im April mit rund 60 Einsatzkräften mit 25 Fahrzeugen vor Ort. Unterstützt wurde die Kölner Feuerwehr von Spezialkräften der Analytischen Task Force Biologie aus Essen. Den 47-jährigen Mann erwartet wegen dieses Vorfalls ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens und der versuchten, gefährlichen Körperverletzung.

Am Mittwoch war der 47-Jährige jedoch wegen eines anderen Vergehens vor Gericht. Wie ein Sprecher des Landgerichts Köln dem GA mitteilte, war er zu elf Monaten Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden, weil er einer jungen Frau nachstellte. Der Mann ging jetzt in Berufung, die am Mittwoch verhandelt wurde. Es sind drei weitere Verhandlungstage angesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort