Fall Bergisch Gladbach Angeklagter berichtet über eigenen Missbrauch

Köln · Ein im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach angeklagter Familienvater soll in seiner Kindheit selbst sexuell missbraucht worden sein. Der Angeklagte soll seine Tochter wiederholt missbraucht haben.

 Der Hauptangeklagte im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach hat vor Gericht über seinen eigenen Missbrauch gesprochen.

Der Hauptangeklagte im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach hat vor Gericht über seinen eigenen Missbrauch gesprochen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Ein im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach angeklagter Familienvater soll in seiner Kindheit selbst sexuell missbraucht worden sein. Der 43-Jährige bestätigte dazu am Montag vor dem Kölner Landgericht einen Bericht des psychiatrischen Sachverständigen, in dem es um die Biografie des Kochs und Hotelfachmanns ging. Darin hieß es, dass der Angeklagte acht bis zehn Jahre alt gewesen sei, als ihn ein etwa 15 bis 16 Jahre alter Junge aus der Nachbarschaft wiederholt missbraucht habe - in der Dusche, im Wald, auf einem Campingplatz und auf einem Heuboden. Noch heute erinnere sich der Angeklagte an Gerüche aus dieser Zeit. Trotz der Erfahrung habe er im Alter von 16 Jahren seine damals neun Jahre alte Cousine sexuell missbraucht. Die Taten seien alle nie zur Anzeige gekommen.

Der Angeklagte, der als Vater immer wieder seine Tochter missbraucht haben soll, gilt als zentrale Figur im sogenannten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Bei Durchsuchungen wurden in seinem Haus große Mengen kinderpornografischen Materials sowie Chatprotokolle mit Gleichgesinnten gefunden. Diese brachten Ermittlungen gegen ein Geflecht von vielen weiteren Verdächtigen ins Rollen.

(dpa)
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