Vater und Sohn festgenommen Betrügerduo täuscht Notlage an A57-Auffahrt bei Köln vor

Köln · Mit einer fingierten Autopanne versuchten ein Vater und sein Sohn am Montagabend an der A57 Bargeld zu erbetteln. Ein misstrauisch gewordener Kölner alarmierte die Polizei.

Wie die Polizei Köln am Dienstag mitteilte, sollen zwei Männer im Alter von 48 und 25 Jahren am Montagabend gegen 19 Uhr in einer schwer einsehbaren Innenkurve an der A57-Anschlussstelle Chorweiler versucht haben, vorbeifahrende Fahrzeuge auf den Standstreifen zu lotsen und anzuhalten.

Das Betrügerduo soll dann vorgegeben haben, mit seinem Fahrzeug liegen geblieben zu sein und Geld für eine Tankfüllung zu benötigen, um eine Familienangehörige im Krankenhaus besuchen zu können. „Ich brauche 20 Euro für Benzin, leerer Tank. Muss nach Frankfurt ins Krankenhaus zu meiner Frau“, zitierte ein Betrugsopfer aus Köln den 48-jährigen Vater.

Der Kölner schenkte dem Mann zunächst glauben, händigte den erbetenen Betrag aus und stieg wieder in seinen Wagen. Als er dann im Rückspiegel bemerkte, dass der angeblich Bedürftige ein weiteres Auto anhielt, stieg er wieder aus und nahm dem überraschten 48-Jährigen den Geldschein wieder aus der Hand. „Hau ab, verpiss Dich!“, soll dann der 25-jährige Sohn geschrien haben. Der zuvor noch willkommene Helfer aus Köln rief daraufhin die Polizei.

Als die Polizei eintraf, soll der Vater zunächst versucht haben, die Beamten davon zu überzeugen, dass man sich verfahren habe. Wie die Überprüfung der Personalien ergab, war das Betrügerduo allerdings bereits wegen weiterer Delikte aktenkundig. Bei dem Vater ergab ein Atemalkoholtest zudem drei Promille.

Wie sich dann herausstellte, war das Duo bereits kurze Zeit zuvor an der A1-Anschlussstelle Erftstadt aktiv gewesen. Dort hatte der 25-Jährige mit der gleichen Masche eine 32-jährige Autofahrerin gestoppt. „Er wirkte sehr verzweifelt, weil er dringend seine Mutter in einem Frankfurter Krankenhaus besuchen wolle, aber seine Tasche mit sämtlichen Papieren und Geld verloren habe", soll die Zeugin zu Protokoll gegeben haben.

Als die Zeugin sich zu ihrer Sicherheit seine Daten notieren wollte, sprach er auf einmal gar nicht mehr so gut Deutsch. Der Mann wurde immer ungeduldiger und schrie letzten Endes, er könne auch jemand anderes fragen“, teilte die Frau den später alarmierten Polizisten mit. „Ich bin dann, ohne ihm Geld gegeben zu haben, mit schlechtem Gewissen weitergefahren.“

Das gewerbsmäßig agierende Betrügerduo, das in Deutschland keinen festen Wohnsitz vorweisen kann, wurde festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt führten sie 100 Euro Bargeld mit sich. Da der Tank des Audi A6 noch halb voll war, konnten die Beamten das Fahrzeug aus der Gefahrenzone fahren. Vater und Sohn sollen unverzüglich einem Haftrichter vorgeführt werden.

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