Polizei-Bilanz zum 11.11. in Köln Anzahl der Straftaten erreicht höchsten Stand seit 2018

Köln · Am 12. November veröffentlichte die Kölner Polizei eine erste Statistik zu den Einsatzzahlen am 11.11 in der Kölner Innenstadt. Nun sind die Zahlen aktualisiert worden. Die Zahl der angezeigten Straftaten liegt auf einem neuem Höchstwert.

Die Polizei hatte zum Sessionsstart in Köln einiges zu tun.

Die Polizei hatte zum Sessionsstart in Köln einiges zu tun.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Sechs Tage nach den Feiern zum "Elften im Elften" hat die Polizei Köln die vorläufige Bilanz zum Kriminalitätsgeschehen vom 12. November angepasst. Grund dafür seien die inzwischen deutlich gestiegenen Kriminalitätszahlen in der linksrheinischen Innenstadt, zu der auch Teile des Zülpicher Viertels gehören, wie die Polizei am Freitag mitteilt. Die vorgestellten Fallzahlen könnten sich nach den Erfahrungen der Vorjahre immer noch durch spätere Anzeigenerstattungen oder die deliktische Umwidmung im Zuge der aktuell laufenden Ermittlungen verändern, heißt es.

Straftaten erreichen neuen Höchstwert seit 2018

Mit Stand vom 18. November 2022 liegen der Polizei 399 Strafanzeigen für die Altstadt sowie die Neustadt vor, in denen die innerstädtischen Feiermeilen zu finden sind. Am 12. November waren es zunächst 145 registrierte Straftaten im ausgewerteten 24-Stunden-Zeitraum für diesen Bereich. Demnach haben Betroffene in vier Tagen weitere 254 Anzeigen erstattet.

Im Vergleich zum Jahr 2021 (Schlusszahl der erfassten Delikte nach mehreren Wochen: 350) sind demnach insgesamt 49 Straftaten mehr angezeigt worden. Auch im Fünfjahresvergleich liegen die Fallzahlen über dem Höchststand (371) des Jahres 2018.

Welcher Anteil dieser Strafanzeigen tatsächlich mit den Feiern zum 11.11. in Zusammenhang steht, lasse sich der Polizei zufolge aktuell nicht abschließend sagen. Bei typischen Delikten, bei denen ein Karnevalsbezug vermutet werden kann, ergibt sich in diesem Jahr folgende Verteilung:

Sexualstraftaten

Die 15 inzwischen angezeigten Taten untergliedern sich in elf Fälle sexueller Belästigungen, einen Fall von Exhibitionismus sowie drei Anzeigen wegen Vergewaltigung in Gaststätten und Bars. Die bislang höchsten Fallzahlen (15) stammen aus dem Jahr 2018. Die Tatort-Wohnungen zweier weiterer angezeigter Vergewaltigungen liegen nicht im ausgewerteten Innenstadtbereich.

Raub

Auch beim Raub hat die Polizei nach dem ersten Resümee mit zwei gemeldeten Taten fünf weitere Raubstraftaten erfasst. Die Polizei registriert im Fünfjahresvergleich mit inzwischen bekannten sieben Fällen eine Tat mehr als bei dem bisherigen Höchstwert des Jahres 2019 (sechs Fälle).

Körperverletzungen

Die Zahl der am 12. November gemeldeten Körperverletzungen ist von 51 auf 117 Fälle in der Innenstadt gestiegen. 2021 waren es am 18. November 71 Anzeigen in diesem Deliktsbereich. Die aktuellen Fallzahlen liegen im Fünfjahresvergleich über dem Höchststand von 2018 mit 105 registrierten Körperverletzungen.

Taschendiebstähle

Auch bei den Taschendiebstählen sind die Fallzahlen durch inzwischen eingegangene Anzeigen deutlich angewachsen und übersteigen mit 107 Fällen den Höchststand aus dem Jahr 2018 (62).

Sachbeschädigungen

Bei den Sachbeschädigungen sind die Fallzahlen in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr gesunken. Die Polizei ermittelt aktuell in 17 Fällen.

Bekannte Tatverdächtige

Bei den ausgewählten Delikten hat die Polizei eine Vielzahl von Tatverdächtigen erfasst.

  • Sexualstraftaten (4)
  • Raub (3)
  • Körperverletzungen (96)
  • Taschendiebstähle (2)
  • Sachbeschädigungen (7)

In allen Fällen dauern die Ermittlungen an.

(ga)
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