Easyjet-Maschine in Köln/Bonn notgelandet "Bombe an Bord": Flughafen stundenlang lahmgelegt

Köln · Wegen eines verdächtigen Gesprächs an Bord ist eine Easyjet-Maschine am Flughafen Köln/Bonn notgelandet. Der Flugbetrieb wurde eingestellt, drei Personen festgenommen.

 Die Maschine war auf dem Weg von Slowenien nach England.

Die Maschine war auf dem Weg von Slowenien nach England.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Laut Bundespolizei hatte ein Fluggast eine Unterhaltung von drei anderen Passagieren mitgehört. Demnach soll das Gespräch einen terroristischen Hintergrund gehabt haben. Dabei soll das Wort "Bombe" oder "Sprengstoff" gefallen sein. Der Fluggast habe sich dann an das Bordpersonal gewendet, das wiederum informierte daraufhin den Kapitän. Dieser habe schließlich entschieden, außerplanmäßig Köln/Bonn anzufliegen, wo der Sachverhalt geklärt werden sollte. Die Maschine war nach Angaben des Flughafens auf dem Weg von Ljubljana nach London.

Passagiere müssen Flugzeug über Notrutsche verlassen

Die 151 Passagiere mussten nach der ansonsten problemlosen Landung die Maschine in einem gesicherten Areal über die Notrutschen verlassen, wie ein Flughafensprecher am Abend mitteilte. Sie wurden in ein Transitgate gebracht.

Die drei verdächtigen Personen wurden von der Bundespolizei vorläufig festgenommen und an die Kölner Polizei übergeben. Sie wurden bis in die Nacht verhört. Die übrigen Passagiere, die allesamt vor Ort befragt wurden, konnten ihre Reise zunächst nicht fortsetzen.

Durchsuchungen dauerten in der Nacht noch an

Beamte der Bundespolizei durchsuchten direkt nach der Landung das Flugzeug und stellten einen den Männern zuzuordnenden Rucksack im Passagierbereich sicher. Dieser wurde außerhalb des Flugzeugs von einem Entschärfer untersucht und kontrolliert gesprengt.

Was sich in dem gesprengten Rucksack befand, ist laut einem Flughafen-Sprecher noch "Gegenstand der Untersuchungen." Die Polizei Köln forderte überörtlich Diensthunde an, um die gesamte Maschine vorsorglich nach weiteren verdächtigen Gegenständen zu durchsuchen. Sowohl die Zeugenvernehmungen als auch die weitere Durchsuchung des Flugzeugs dauerten in der Nacht zu Sonntag laut Polizei noch an.

Flugbetrieb stundenlang eingestellt

Wegen des Polizeieinsatzes nach der unplanmäßigen Zwischenlandung waren Starts zwischen 19 und 21.50 Uhr nicht möglich. Flugzeuge mit Ziel Köln/Bonn durften dagegen noch länger nicht den Airport anfliegen. Erst ab 0.30 Uhr waren auch wieder Landungen am Köln Bonn Airport möglich. Damit normalisierte sich der Flugbetrieb wieder langsam, teilte der Flughafen in der Nacht zu Sonntag mit.

Durch die Beeinträchtigung des Flugbetriebes am Samstagabend seien insgesamt 17 ankommende Flüge zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. 20 Abflüge waren teils erheblich verspätet, zwei Flüge seien gestrichen worden.

Die Ermittlungen wegen des "Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat" dauern an, teilten Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft in den frühen Morgenstunden am Sonntag mit.

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