Leverkusener Rheinbrücke Bund gibt 740 Millionen Euro für marode Autobahnbrücke

Düsseldorf · Im kommenden Jahr soll Baubeginn sein für eine neue Leverkusener Autobahnbrücke an der A1. Der Bund hat nun 740 Millionen Euro freigeben - aus einem Zwei-Milliarden-Topf für insgesamt zehn Länder.

Für die Erneuerung der maroden Leverkusener Brücke an der Autobahn A1 zahlt der Bund eine dreistellige Millionensumme. Das kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch in Berlin an. Er gab ein Investitionspaket in Höhe von gut zwei Milliarden Euro für Straßenprojekte in zehn Ländern frei. Mit 740 Millionen Euro geht das meiste Geld nach NRW für das Projekt an der Autobahn 1, das auch den Neubau der Rheinbrücke umfasst. Zuvor hatte bereits die „Rheinische Post“ über die Summe berichtet.

Dobrindt leite damit rund ein Drittel des Gesamtpakets nach NRW, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) in Düsseldorf. „740 Millionen Euro als Sonderfinanzierung zusätzlich zu den über eine Milliarde Euro, die wir ohnehin in 2016 verbauen werden, sind ein toller Leistungsnachweis für unsere Planungsbehörden und den Landesbetrieb Straßen.NRW.“

Die Leverkusener Brücke ist Teil des Kölner Rings, der zu den meistbefahrenen Autobahnabschnitten in Deutschland gehört. Um die Stabilität nicht weiter zu gefährden, dürfen 3,5 Tonnen schwere Lastwagen die Brücke seit zwei Jahren nicht mehr befahren. Dies wird aber tagtäglich missachtet. Erschütterungen durch schwere Lkw gelten als Hauptgrund für die zahlreichen Schäden an der altersschwachen Brücke.

Die Pläne für einen Neubau sind laut Straßen.NRW fast fertig: Für Jahresende ist der Planfeststellungsbeschluss geplant, 2017 soll Baubeginn sein. Die erste Hälfte soll im Jahr 2020, der zweite Teil bis 2023 stehen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke kritisierte: „Es regnet schon wieder Brei und NRW hat immer noch keine Löffel.“ Nach seiner Lesart ist NRW unter 23 neuen Projekten kein einziges Mal bedacht, „weil die Planungsreserven aufgebraucht und keine neuen Planfeststellungsbeschlüsse gefasst wurden.“ Nur weil es - als Novum - nun auch für ein Projekt noch ohne Baureife eine Finanzierungszusage gebe, komme NRW an die 740 Millionen Euro für die Brücke. Schon 2015 seien von insgesamt 2,7 Milliarden Euro nur 128 Millionen Euro an NRW geflossen.

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