Das ist Rheinisch Dat is et nit, wat isch meine

Rheinland · Der GA erklärt kurz und knapp alles, was man über den rheinischen Dialekt wissen muss. Immer mit dabei eine rheinische Redensart. Diesmal ist es: Dat is et nit, wat isch meine.

 Das ist nicht das, was ich meine.

Das ist nicht das, was ich meine.

Foto: GA-Grafik

Der rheinische Dialekt ist Vielfalt pur. Teilweise variieren die Begriffe von Ort zu Ort. Wenn sich Sprachwissenschaftler an das Phänomen heranwagen, dann ist relativ schnell vom „rheinischen Fächer“ die Rede. Denn das Rheinland gliedert sich in mindestens fünf große Sprachgebiete. Und die sehen, wenn man sie auf der Karte betrachtet, wie ein Fächer aus. Starten wir mal in der Mitte. Bonn und Köln gehören in das Gebiet, in dem Ripuarisch gesprochen wird.

Diese uns so vertraute Dialektvariante wird gesprochen von Gummersbach bis Aachen. Im Norden ist die Benrather Linie knapp unter Düsseldorf die Grenze und im Süden ist es die Dorp-Dorf-Linie kurz vor dem Ahrtal.

Der rheinische Fächer ist der Schlüssel zum Dialekt

 Der rheinische Fächer zeigt die Verbreitung der unterschiedlichen rheinischen Dialekte.

Der rheinische Fächer zeigt die Verbreitung der unterschiedlichen rheinischen Dialekte.

Foto: LVR

Im Süden rund um Koblenz wird Moselfränkisch gesprochen, und in Richtung Norden schließen sich die rheinischen Mundarten Ostbergisch, Südniederfränkisch und Kleverländisch an. So unterschiedlich sie alle sind, haben sie aber einige wichtige Begriffe gemeinsam. Und das zeigt sich im Satz: „Dat is et nit, wat isch meine“.

Man braucht das eigentlich nicht ins Hochdeutsche zu übertragen, denn es wird praktisch universell verstanden, aber wir tun es sicherheitshalber dennoch: Das ist es nicht, was ich meine!

Auf den Inhalt des Satzes gehen wir hier nicht ein, wir wollen ja ganz im Gegenteil sagen, was wir meinen. Denn die Sprachwissenschaftler unterrichten uns, dass die Worte Dat und Wat in all den genannten Gebieten des Fächers vorkommen und genutzt werden.

Dat und Wat sind die Promis des rheinischen Platt

Insofern kann man diese sprachlichen Begleiter durchaus als Promis des rheinischen Platt bezeichnen. Einzige Ausnahme ist übrigens eine Dialektinsel am Niederrhein bei Kleve, in  der pfälzische Mundartüberbleibsel zu finden sind.

Dat geht auf das altfränkische That zurück und Wat auf fränkisch Uuad. Alles klar? Zu den beiden Wunderwörtern gesellt sich häufig noch das Et, das in der Kurzform auch auf ein T reduziert werden kann.

Wer sich also gerne mit geografischen Sprachtafeln des Dialektes befasst, der hat meistens viele unterschiedlich bunte Punkte vor der Nase, bei Dat und Wat und Et ist die Karte einfarbig. Ist doch auch mal schön, wenn es irgendwo Eintracht gibt.

Hören Sie auch unseren Podcast „So geht Rheinisch“ auf allen Podcastplattformen und ga.de/podcast. Haben Sie eine rheinische Lieblingsredensart? Dann schreiben Sie uns an: rheinisch@ga.de

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