Feuerwehr-Übung Einsatzkräfte proben im Wesselinger Krankenhaus für den Ernstfall

Wesseling · Bei einer Übung im Wesselinger Krankenhaus haben Feuerwehr und Krankenhauspersonal für eine Situation geprobt, die hoffentlich nie eintritt.

 Feuerwehrleute tragen den simulierten Verletzten außer Gefahr.

Feuerwehrleute tragen den simulierten Verletzten außer Gefahr.

Foto: Christoph Meurer

Es qualmt. Rauch dringt aus dem hinteren Bereich von Station 1 hervor. Schnell schließt eine Krankenpflegerin die Brandschutztür. Dann greift sie zum Telefon und informiert die Zentrale. Kurze Zeit später ist eine Durchsage zu hören: „Code 900 auf Station 1“.

Alle Mitarbeiter des Wesselinger Dreifaltigkeits-Krankenhauses wissen, was das bedeutet: Es brennt. Der Feueralarm ist zu hören. Kurze Zeit später kommt ein Haustechniker angerannt. Schnell stellt er fest, dass ein Handfeuerlöscher in diesem Fall nicht weiterhilft. Er ruft die Feuerwehr.

Die ist bereits nach wenigen Minuten da. Tatsächlich sind die hauptamtlichen Kräfte der Wesselinger Wehr auf den Einsatz vorbereitet. Glücklicherweise ist es diesmal nur eine Übung. Der Rauch wird von einer Nebelmaschine erzeugt. Dafür wurde ein kleiner Bereich des Krankenhauses zum Übungsgelände. Zwei Wehrleute erkunden nun die dortigen Zimmer.

Puppen werden als „Patienten“ eingesetzt

Per Funkgerät halten sie Kontakt mit dem Einsatzleiter. Sie geben Statusmeldungen durch, bringen simulierte Verletzte sowie eine Puppe – sie soll einen Patienten darstellen, der reanimiert werden muss – aus der Gefahrenzone und übergeben sie dem Krankenhauspersonal. Dieses muss sich natürlich nicht nur um die vermeintlich Verletzten kümmern, sondern gleichzeitig auch den Normalbetrieb aufrechterhalten. Krankenschwestern erklären Patienten und Besuchern, dass nur eine Übung stattfindet.

Das alles passiert unter den wachsamen Augen mehrerer Übungsbeobachter der Feuerwehr und der Krankenhausverwaltung. „Für uns ist es wichtig, den Ernstfall zu proben“, teilt Udo Gerlach, Leiter der Haustechnik der Klinik, in einer Pressemitteilung mit. Nur so könne man kontrollieren, ob die bestehenden Alarmstrukturen sinnvoll seien und funktionieren. Laut Gerlach kann ein Brand in einem Krankenhaus schnell gefährliche Ausmaße entwickeln. „Das liegt zum einen an der Größe und Struktur des Areals, zum anderen an der Vielzahl von Personen, die sich dort aufhalten“, teilt er weiter mit.

Nach einer Stunde kommt Meldung „Feuer aus“

Auf der Station stehen Feuerleute und Krankenhauspersonal im engen Austausch. Ein wenig hakt es. Ein Feuerwehrmann merkt an, dass man die simulierten Opfer nicht so weit tragen könne und schneller an das Pflegepersonal übergeben müsse. Für einen kurzen Moment ist zudem der Verbleib eines simulierten Patienten unklar.

Am Ende der kurzen Übung – nach etwa einer Stunde wird „Feuer aus“ gemeldet – ist Wesselings Feuerwehrleiter André Bach aber zufrieden. „Alle Mechanismen funktionieren, die Patienten wurden schnell aus den Zimmern gerettet“, sagt er. Sicher sei die Situation ob des Übungscharakters ein wenig künstlich gewesen, so Bach. Dennoch hätten sich die Abläufe positiv dargestellt. Was aufgefallen ist: Sowohl Wehrleute als auch das Krankenhauspersonal gingen unaufgeregt an die Sache heran. „So soll es sein“, meint Bach. „Wenn es unaufgeregt läuft, ist es richtig.“

Alle zwei Jahre werde im Krankenhaus geübt, erläutert Bach weiter. In diesem Fall nur mit einer kleinen Mannschaft von rund 20 Wehrleuten. Im Frühjahr soll es eine große Simulation geben  – dann auch mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr.

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