Notfallversorgung in Wesseling Dreifaltigkeits-Krankenhaus bleibt erhalten

Wesseling · Das Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling bleibt erhalten. Nachdem die Trägergesellschaft, das Unternehmen Katharina Kasper Viasalus, Ende Januar Insolvenz angemeldet hatte, machten sich die Wesselinger für die Klinik stark.

 Ziehen symbolisch an einem Strang für die Klinik: Vertreter der Chemieunternehmen, des Krankenhauses, von Politik und Stadtverwaltung mit Wesselings Bürgermeister Erwin Esser (4.v.r.).

Ziehen symbolisch an einem Strang für die Klinik: Vertreter der Chemieunternehmen, des Krankenhauses, von Politik und Stadtverwaltung mit Wesselings Bürgermeister Erwin Esser (4.v.r.).

Foto: Stadt Wesseling

Große Erleichterung in Wesseling. Wie die Stadtverwaltung am Freitagabend mitteilte, bleibe das Dreifaltigkeits-Krankenhaus erhalten. Bekanntlich hatte der Träger des Hauses, das Klinik-Unternehmen Katharina Kasper Viasalus im Besitz der Ordensgemeinschaft Dernbacher Schwestern, Ende Januar einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt.

Nach Angaben der Stadt waren die für die Durchführung des Eigenverwaltungsverfahrens Zuständigen am Donnerstagabend zu einer Sondersitzung des städtischen Unterausschusses für Krankenhausangelegenheiten eingeladen. Dort sei mitgeteilt worden, dass das Krankenhaus bestehen bleibe und die Gehälter der Angestellten sicher seien.

In den vergangenen Tagen hatte sich ein breites Bündnis für den Erhalt des Dreifaltigkeits-Krankenhauses stark gemacht – darunter Wesselings Bürgermeister Erwin Esser sowie die Leiter der Chemiewerke Evonik, Lyondell-Basell und Shell, Arndt Selbach, Tassilo Bader und Frans Dumoulin. In einer gemeinsamen von der Stadt Wesseling veröffentlichten Erklärung heißt es, dass das Krankenhaus vor allem wegen seiner gut aufgestellten Notärzteschaft ein echter Standortfaktor sei.

Allianz von Ärzten, Stadt und den Chemiewerken

Zudem würden dort Notfallsanitäter und Werksfeuerwehrleute geschult. Und: „Dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch unsere Nachbarschaft auf dieses Krankenhaus bauen können, ist für uns unverzichtbar.“ Darüber hinaus kommen in der städtischen Pressemitteilung die Chefärzte des Krankenhauses, Berthold Backes, Christoph A. Jacobi und Rolf Scholer-Everts, zu Wort. Das Krankenhaus stelle die größte Notärzteschaft außerhalb der Uni-Kliniken in der Region, betonen die Mediziner. In den vergangenen 20 Jahren sei die Notverfallversorgung keine Stunde unbesetzt gewesen.

Nach eigenen Angaben werden so Wesseling, der südliche Rhein-Erft-Kreis, Bornheim und der Kölner Süden versorgt. Einsätze im weiteren Rhein-Sieg-Kreis kämen je nach Lage hinzu. Zudem ist die Klinik Lehranstalt für Notfallsanitäterschulen aus dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie für die Werksfeuerwehren und für die Berufsfeuerwehr Köln. In der Klinik stehe man wie eine Familie zusammen.

Die Viasalus-Gesellschaft betreibt fünf Kliniken sowie Einrichtungen der Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe in NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen. Das Unternehmen hat 3200 Mitarbeiter, davon rund 400 in Wesseling. 2018 hatte das Unternehmen laut Geschäftsführung ein Minus von mindestens zwölf Millionen Euro erwirtschaftet. Bis voraussichtlich Ende März soll ein Plan zur Restrukturierung der angeschlagenen Krankenhaussparte vorliegen. (mit Material von epd)

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