Misslungenes Ablenkungsmanöver Einbruchstrio nach Jodeleinlage in Köln festgenommen
Köln · Gesang kann nicht nur verzücken, sondern auch misstrauisch machen: Nach einem eher unkonventionellen Warnmanöver klickten bei drei Männern in Köln am Donnerstag die Handschellen.
Hatte der 30-Jährige seine Aufgabe nicht richtig verstanden? Oderhatte der Alkohol (1,5 Promille) seine Stimmbänder plötzlichgelockert? Auch könnte es sein, dass der "dakische Pavarotti" dieEinbruchsgeräusche seiner Landsleute (20 und 30 Jahre) übertönenwollte. Oder wollte er sie doch einfach nur warnen?
SollteLetzteres seine Absicht gewesen sein, so ging dieses Vorhaben amDonnerstagabend gründlich schief. Denn der tölpelhafte Auftritt inKöln-Bilderstöckchen und die Wachsamkeit einer 63-jährigen Kölnerinließen bei dem Trio wenige Zeit später die Handschellen klicken.
Die Kölnerin war gegen 20.50 Uhr zu Fuß an der Longericher Straßeunterwegs, als ihr auf Höhe der Bushaltestelle "Trifelsstraße" derMann auf dem Gehweg gegenüberstand. "Plötzlich fing der Mann ganzlaut an zu singen", berichtete die Frau später den hinzugerufenenPolizisten. "Als ein Bus durchfuhr, ohne anzuhalten, hörte ichplötzlich einen lauten Knall. Zunächst dachte ich, das sei der Busgewesen. Unmittelbar danach kamen aber zwei Männer aus demVorgarten hinter dem Sänger hervor. Einer zog sich dann schnellseine Kapuze über den Kopf. Zusammen gingen die drei Verdächtigen -der Sänger war zwischenzeitlich verstummt - eilig in dieentgegengesetzte Richtung weg", gab die Zeugin laut Polizeiberichtzu Protokoll.
Mit ihrem Handy alarmierte sie nach diesenBeobachtungen die Polizei. Noch in Tatortnähe nahm eineStreifenwagenbesatzung das verdächtige Trio fest. Wie die Polizeiberichtet, war an einem doppelverglasten Fenster eines Reihenhausesdie vordere Scheibe eingeschlagen worden. In der Nähe stellten dieBeamten einen Hammer sicher. Bei Überprüfung der Personalien derErtappten stellte sich heraus, dass gegen einen der Älteren einHaftbefehl wegen Wohnungseinbruchs vorlag. Der 20-jährige Komplizekann keinen festen Wohnsitz vorweisen.
Auch der tollpatschigeTroubadour ist bereits mehrfach mit Eigentumsdelikten inErscheinung getreten. Bei seinen Vernehmungen durch dieKriminalpolizei machte das Trio widersprüchliche Angaben. Es musssich nun wegen versuchten Wohnungseinbruchs verantworten.
Und füralle Musikinteressierte: Dem Vernehmen nach soll es sich bei demlautstarken Singsang um ein uraltes Volkslied aus der beschaulichenRegion Vagaras gehandelt haben.