Fünf Monate danach Ermittler warten nach Kölner Seilbahn-Notfall auf Gutachten

Köln · Gut fünf Monate nach dem Seilbahn-Notfall über dem Rhein in Köln wartet die Staatsanwaltschaft weiter auf ein Gutachten. "Solange das nicht da ist, können wir die Ermittlungen nicht abschließen", sagte ein Sprecher. "Wir hoffen, dass das Gutachten bald vorliegt."

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Mitarbeiter wegen fahrlässiger Körperverletzung. Bei dem Vorfall am 30. Juli hatte sich eine Gondel verhakt und die Seilbahn zum Stillstand gebracht. Höhenretter befreiten die 65 Fahrgäste in einem stundenlangen Einsatz aus ihrer Notlage. Verletzt wurde niemand. Jedoch soll eine schwangere Frau Kreislaufprobleme und eine weitere Person einen Schock erlitten haben.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), zu denen die Seilbahn gehört, verwiesen auf Anfrage auf die laufenden Ermittlungen. Sie schätzen den Einnahmeausfall durch das vorzeitige Saisonende der Bahn 2017 auf rund eine halbe Million Euro. Unter normalen Umständen würde die neue Saison in der Regel im März beginnen. Ein sichere Aussage dazu sei aber derzeit nicht möglich.

Unterdessen wird in Köln über den Bau einer Seilbahn über den Rhein diskutiert, die weniger Touristenattraktion als vielmehr Verkehrsmittel sein soll. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte vor wenigen Wochen eine solche Seilbahn ins Gespräch gebracht, die die Altstadt mit dem Messegelände in Deutz verbinden soll. In Bonn und Wuppertal kämpfen Bürgerinitiativen gegen dortige Seilbahn-Pläne.

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