Nach heftiger Kritik an Kardinal Woelki Kölner Erzbistum will nun doch Einblick in Gutachten geben

Köln · Nach heftiger Kritik hat der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nun reagiert. Das erste Missbrauchsgutachten kann nun doch eingesehen werden. Bisher hatte er das untersagt.

 Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki steht seit Wochen in der Kritik.

Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki steht seit Wochen in der Kritik.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Das Kölner Erzbistum will das bisher zurückgehaltene erste Missbrauchsgutachten ab dem 25. März zur Einsicht auslegen. Nach vorheriger Anmeldung könnten „Betroffene, Medienvertreter und die interessierte Öffentlichkeit selbst“ Einblick nehmen, teilte das Erzbistum am Freitag mit. Kardinal Rainer Maria Woelki steht seit Wochen in der Kritik, weil er das von ihm beauftragte Gutachten der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) wegen rechtlicher Bedenken bisher nicht veröffentlicht hat.

Stattdessen hatte Woelki den Kölner Strafrechtler Björn Gercke mit der Erstellung eines neuen Gutachtens beauftragt. Dieses soll bei einer Pressekonferenz am 18. März präsentiert und dann auf der Internetseite des Erzbistums veröffentlicht werden. Erste „Ergebnisse und Konsequenzen“ aus diesem Gutachten sollen nach Angaben vom Freitag in einer weiteren Pressekonferenz am 23. März vorgestellt werden.

In beiden Gutachten wurde untersucht, wie Verantwortliche des Erzbistums Köln in der Vergangenheit mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester umgegangen sind. Gercke hatte vor einigen Tagen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt, dass er Pflichtverletzungen „noch lebender Amtsträger“ der katholischen Kirche festgestellt habe.

(dpa)
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