Beschuldigter aus Bad Kreuznach Urheber der Fake News über Angriff von Ukrainern mutmaßlich ermittelt

Euskirchen/Bad Kreuznach · Im März schockierte ein TikTok über die vermeintliche Tötung eines Jugendlichen durch ukrainische Geflüchtete am Bahnhof von Euskirchen viele Menschen auf Social Media. Nun ist es der Staatsanwaltschaft gelungen, den möglichen Urheber der Falschinformationen zu ermitteln. Es handelt sich um einen Mann aus Bad Kreuznach.

 Durch ein TikTok wurden die Fake News schnell verbreitet (Symbolfoto).

Durch ein TikTok wurden die Fake News schnell verbreitet (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Jens Kalaene

Nachdem bei TikTok ein Video aufgetaucht war, in welchem eine Frau irrtümlicherweise behauptete, dass ukrainische Geflüchtete am Euskirchener Bahnhof einen jungen Mann zu Tode geprügelt hätten, haben die Ermittlungen zu einem möglichen Urheber der Fake News geführt. Der Mann stamme ebenso wie die Frau, die das TikTok gepostet hatte, aus Bad Kreuznach und Umgebung, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Der Mann habe die Falschinformation mündlich und auch über Messengerdienste an Bekannte vermittelt, gab der Sprecher an. Auf diesem Wege sei die Falschnachricht schließlich auch der Frau zugetragen worden, welche das Video postete und somit einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Die Urheberin hat sich mittlerweile entschuldigt. Wie der Sprecher angab, fungiert sie mittlerweile als Zeugin. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau tatsächlich einem Irrtum aufgesessen war.

Ob es sich bei dem nun ermittelten Mann um den tatsächlichen Urheber der Fake News handelt, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlung. Man gehe allerdings von einem Anfangsverdacht aus, sagte der Sprecher. Der Mann sei bereits vor einigen Jahren polizeilich in Erscheinung getreten, jedoch nicht in politisch motivierter Art.

Weil er behauptet hatte, die Familie des vermeintlichen Opfers zu kennen und Spenden für diese sammeln zu wollen, ermittelt die Staatsanwaltschaft neben möglicher Volksverhetzung auch wegen versuchten Betrugs gegen den Beschuldigten, sagte der Sprecher. Sein Motiv ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

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