Falschmeldung für NRW Falsche Warnung vor Erdbeben schreckt Menschen auch in Bonn auf

Update | Bonn · Eine falsche Ankündigung vor einem Erdbeben in NRW hat viele Menschen in der Nacht zu Mittwoch aufgeschreckt. Auch in Bonn registrierte die Polizei Anrufe. Messbare seismografische Erschütterungen gab es jedoch nicht.

Viele Menschen riefen die Polizei, weil sie aufgrund einer Falschmeldung Angst vor einem Erdbeben in NRW hatten. (Symbolbild)

Viele Menschen riefen die Polizei, weil sie aufgrund einer Falschmeldung Angst vor einem Erdbeben in NRW hatten. (Symbolbild)

Foto: dpa/Oliver Berg

Eine offenbar in sozialen Medien verbreitete Falschmeldung über ein bevorstehendes Erdbeben in Nordrhein-Westfalen hat in der Nacht zum Mittwoch viele Menschen aufgeschreckt. Die Polizeistationen unter anderem in Köln und Hagen hätten besonders viele besorgte Anrufe erhalten, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei in Duisburg.

In Köln seien Menschen aus dem Hochhauskomplex Kölnberg auf die Straße gelaufen. Polizei und Feuerwehr hätten die Bewohner aber beruhigt, sodass sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehrten.

Meldung über Erdbeben in NRW: Anrufe auch bei der Bonner Polizei

Auch in Bonn riefen vereinzelt Bürger die Polizei. „Wir hatten tatsächlich Anrufe in der Nacht“, sagte Polizeisprecher Simon Rott gegenüber dem GA. Die Anrufer hätten die Erdbeben-Warnung in sozialen Medien gelesen oder per Hörensagen erhalten.

Woher die Falschmeldung komme, werde noch ermittelt, sagte der Sprecher der Landesleitstelle. „Das ist natürlich eine absolut schändliche Falschmeldung.“ Vor dem Hintergrund der verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien werde mit der Angst der Menschen gespielt.

Sebastian Busch, Fachbereichsleiter beim Geologischen Dienst NRW und Experte für Erdbeben, sagte am Mittwoch: „Es gab in der Nacht keine spürbaren Beben in Nordrhein-Westfalen. Auch messbare seismografische Erschütterungen wurden nicht aufgezeichnet.“ Zu möglichen Erdbeben in der Zukunft betonte er, dass diese bislang nicht zu prognostizieren seien. „Auch beim Geologischen Dienst NRW gab es heute in der Nacht einige Anrufe“, berichtete der Experte. Er selbst sei darüber nachts informiert worden. Die Messstellen im Rheinland hätten aber keine seismischen Bewegungen in den Erdschichten aufgezeichnet.

Weiterhin Nachbeben in der Türkei

In der Türkei gibt es derweil immer noch Beben, die auch spürbar sind. Allein am Mittwochvormittag bebte der Boden mehrfach. Die Magnitude einiger Erdbeben lag über 2,5. „Diese Nachbeben in der Türkei sind häufig spürbar und vor Ort weiterhin für die Menschen gefährlich“, so der Experte Sebastian Busch. Da beschädigte Gebäude auch durch leichtere Erschütterungen zum Einsturz gebracht werden könnten, seien diese Erdbeben weiterhin ein Risiko.

(dpa/ga)
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