Mehr als 50 Verdächtige Festnahmen bei Razzia gegen illegalen Böller-Handel

Köln · Drei Wochen vor Silvester hat die Polizei bei einer Großrazzia gegen den illegalen Handel mit Feuerwerkskörpern Dutzende Wohnungen durchsucht. Mehr als 50 Verdächtige wurden in Deutschland, Polen und den Niederlanden festgenommen.

 Ein Teil der sichergestellten Pyrotechnik.

Ein Teil der sichergestellten Pyrotechnik.

Foto: Generalzolldirektion

Bei einer Razzia gegen den illegalen Handel mit gefährlichen Feuerwerkskörpern haben Zollfahnder zahlreiche Menschen festgenommen. 53 Wohnungen und Sprengstofflager seien allein in Deutschland durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft Kölnam Freitag mit, die zusammen mit dem Zollkriminalamt Köln die Leitung bei der Aktion hatte.

74 Pakete mit gefährlichen Böllern auf dem Weg zu Käufern wurden bei Paketdienstleistern sichergestellt. Der Inhalt sei „absolut lebensgefährlich“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Die Käufer wissen gar nicht, auf was sie da sitzen.“

An der Durchsuchungsaktion am Mittwoch und Donnerstag beteiligt waren die Zollfahndungsämter Berlin-Brandenburg, Dresden, Essen, Frankfurt/Main, Hannover, Hamburg, München und Stuttgart. Parallel gab es Aktionen in den Niederlanden und Polen. Europaweit wurden 57 Menschen festgenommen, durchweg Endkunden.

Der Polizei in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis lagen auf GA-Anfrage keine Kenntnisse darüber vor, dass Durchsuchungen auch in der Region stattgefunden haben.

Rund 500 Zollbeamte an Razzia beteiligt

Ausgangspunkt soll ein Onlineshop für Pyrotechnik in Polen sein, der Feuerwerkskörper ohne die nötige Erlaubnis vertrieb. An der Razzia waren rund 500 Zollbeamte beteiligt.

In Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) mussten sieben Mehrfamilienhäuser evakuiert worden, weil in einem Objekt gefährlicher Sprengstoff gefunden wurde, der nicht abtransportiert werden konnte. Er wurde vor Ort gesprengt. Insgesamt wurden deutschlandweit gut 27 000 Feuerwerkskörper mit 315 Kilogramm Sprengstoffmasse sichergestellt. Sie fielen teils in die höchsten Gefahrenklassen des Sprengstoffgesetzes, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. In einigen Objekten seien auch Stich- und Schusswaffen sowie Drogen sichergestellt worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort