Zoll-Bilanz am Flughafen Köln/Bonn Haschisch zwischen Kinderspielzeug und Kokain als Bild getarnt

Flughafen Köln/Bonn · Am Flughafen Köln/Bonn stellt der Zoll jede Menge Drogen sicher. Im Kölner Hauptzollamt zeigten die Beamten nun, wie kreativ die Schmuggler teilweise vorgehen.

 Der Zoll präsentiert Gemälde, die auf flach gepresstes Kokain gemalt wurden.

Der Zoll präsentiert Gemälde, die auf flach gepresstes Kokain gemalt wurden.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Das Kölner Hauptzollamt ist bei Kontrollen am Flughafen Köln/Bonn in Sachen Schmuggelgut erneut im großen Stil fündig geworden. Nachdem die Zöllner – wie bereits berichtet –über die Sommerferien mehr als 4,6 Kilogramm geschmuggelten Goldschmuck bei Reisenden entdeckt hatten, standen bei einem Pressetermin am Dienstag im Kölner Hauptzollamt unterschiedliche Drogensendungen im Fokus, die teils höchst kreativ getarnt waren, so Zollsprecher Jens Ahland.

Konkret hätten in den vergangenen zwölf Wochen laut Ahland Kollegen von ihm allein rund 114 Kilogramm Marihuana am Flughafen sichergestellt. Zudem elf Kilogramm Kokain, rund 16 Kilogramm Ketamin, fast 2,7 Kilogramm Crystal Meth, mehr als acht Kilogramm Amphetamin sowie über 2,2 Kilogramm Haschisch. Weiterhin entdeckten die Zöllner mehr als 1,3 Kilogramm Heroin und nicht zuletzt auch noch mehr als 8300 Ecstasypillen. Alle Drogen hätten sich in Paketsendungen befunden, sagte Ahland.

Haschisch zwischen Kinderspielzeug

Was die Zöllner einmal mehr überraschte, war der Einfallsreichtum, mit dem die Täter beim Verpacken der Drogensendungen vorgegangenen waren: „Kokain als gemalte Bilder und Kartoffelbrei getarnt, Heroin und Crystal Meth in Büchern sowie Haschisch zwischen Kinderspielzeug versteckt sind gute Beispiele für die tägliche Herausforderung, sich nicht von der Optik oder Aufmachung der Pakete und deren Inhalt täuschen zu lassen“, so Ahland. Alle Drogensendungen seien vom Zoll im Zuge der Bekämpfung des internationalen Rauschgiftschmuggels auf ihrem Weg über den Köln/Bonner Flughafen kontrolliert worden. Nähere Angaben zu Routen könne man aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht machen, so der Zoll weiter.

„Besonders bemerkenswert war der Aufgriff von fünf Kilogramm hochreinen Kokains, welches zur Tarnung sehr flach gepresst und bemalt wurde“, führte der Zollsprecher aus: „Allein die Menge dieser Kokain-Bilder hätte eine Einzeldosis für so viele Leute ergeben, wie in das ausverkaufte Stadion des 1. FC Köln passen.“ Die weiteren Ermittlungen führe das Zollfahndungsamt Essen.

Immer mehr Funde harter Drogen

Die Nachricht von den erneuten Sicherstellungen von Drogensendungen am Köln/Bonner Flughafen kommt nicht überraschend. Bereits bei der Jahrespressekonferenz des Zolls im Mai hatte Kai Willkens, Sachgebietsleiter für Kontrollen beim Kölner Hauptzollamt, den Flughafen als eine Art Hotspot in Sachen Drogenschmuggel identifiziert: Allein im vergangenen Jahr habe man 2,2 Tonnen Drogen in Paketsendungen sichergestellt. „Der Flughafen Köln/Bonn ist durch die Post- und Kurierdienstleister eine Drehscheibe für den welt- und europaweiten Handel mit Paketsendungen", betonte Wilkens. „Ganz viele Drogen-Sendungen" würden über den Flughafen verteilt. Diese Entwicklung müsse natürlich auch den Zoll interessieren, wobei man auch auf die internationale Zusammenarbeit setze. „Die Drogenaufgriffe befinden sich auf einem konstant hohen Niveau", resümierte Zollsprecher Ahland am Dienstag: „Wir finden bei Kontrollen am Flughafen Köln/Bonn fast jede Nacht etwas in den Paketsendungen", unterstreicht er. Was dabei überrasche: „Wir stoßen inzwischen auch auf harte Drogen in der Größenordnung zwischen drei und fünf Kilogramm in Paketsendungen." Solche Mengen habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben.

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