Flug von München nach Chicago Defekter Reifen zwingt Airbus zu Tiefflug über Köln/Bonn
Bonn · Ein ungewöhnliches Bild bot sich am Himmel über dem Flughafen Köln/Bonn: Am Mittwochnachmittag ist ein Lufthansa-Airbus im Tiefflug über den Flughafen geflogen. Hintergrund war ein defekter Reifen, der vom Boden aus inspiziert werden musste.
Ein defekter Reifen hat dafür gesorgt, dass ein Airbus der Lufthansa am Mittwoch im Tiefflug über den Flughafen Köln/Bonn geflogen ist. Vom Boden aus wurde die Maschine inspiziert, bevor sie Richtung München weiterflog. Unter Flugzeugenthusiasten verbreitete sich der Vorfall bereits am Mittwochabend im Internet, als der ungewöhnliche Tiefflug des Lufthansa-Airbus über dem Flughafen Köln/Bonn auf dem Twitter-Account „Airport Webcams“ geteilt wurde. Die Lufthansa bestätigte den Vorfall auf GA-Anfrage am Donnerstagmorgen.
Defekter Reifen zwingt Flieger zur Umkehr
Der Lufthansa Airbus vom Typ A350 war am Mittwochnachmittag mit dem Ziel Chicago in München gestartet. Gegen 16 Uhr wurden auf der Startbahn in München Reifenteile entdeckt, die der Maschine zugeordnet werden konnten. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits über Schottland, kehrte nach Angaben der Lufthansa jedoch umgehend nach Deutschland zurück.
Zwischenstopp Köln/Bonn
Südlich von Bonn drehte die Maschine und flog von Süden aus den Flughafen Köln/Bonn an. Mithilfe eines sogenannten „Low Pass“ sollte der Flieger in Köln vom Boden aus inspiziert und der Schaden bemessen werden. Danach entschied sich die Crew zunächst dazu, nach München zurückzukehren. Aufgrund der Wetterlage und weil in München nur eine der Start- und Landebahnen zur Verfügung stand, wurde die Maschine schließlich zur Landung nach Frankfurt weitergeleitet.
Gegen 22.20 Uhr war die Odyssee für die rund 190 Passagiere und Crewmitglieder sicher beendet. Die Lufthansa teilte mit, dass die Passagiere in Frankfurt in Hotels untergebracht wurden und ihre Reise nach Chicago mit alternativen Flügen heute fortsetzen.
Ungeklärtes Rätsel über Schleifen in der Luft
Aufnahmen der Website „FlightRadar“, mithilfe der man den Live-Standort von Flugzeugen nachverfolgen kann, zeigen die Maschine dabei, wie sie über Süddeutschland mehrere Schleifen zog. Die Lufthansa nahm dazu auf GA-Anfrage keine Stellung. Grund dafür könnte gewesen sein, dass die Tanks zu diesem Zeitpunkt noch zu voll für eine außerplanmäßige Landung waren und – aufgrund des zu hohen Gewichts – zunächst Treibstoff verflogen oder abgelassen werden musste.
Wie der Flughafen Köln/Bonn am Donnerstag mitteilte, hatte der Zwischenfall keine Auswirkungen auf den normalen Flugbetrieb. Weitere Angaben machte der Flughafen auf GA-Anfrage zu dem Vorfall nicht.
