Leben an der Abbruchkante in Erftstadt-Blessem „Wir könnten jetzt in der Kiesgrube liegen“

Erftstadt · Das Ehepaar Groten waren die letzten Personen aus Erftstadt-Blessem, die in der Flutnacht mit dem Hubschrauber evakuiert wurden - ihr Haus steht direkt an der ehemaligen Abbruchkante der Kiesgrube. Wie sie die Katastrophe erlebten und was sie jetzt über den Neuanfang denken.

 Waltraud Groten steht in ihrem Garten hinter dem Haus.

Waltraud Groten steht in ihrem Garten hinter dem Haus.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

In der Nacht kehrt die Flut manchmal wieder; heftig und unangekündigt – so wie vor drei Monaten, an diesen verdammten Julitagen, die das Leben so vieler Menschen für immer verändert hat. „Ich bekomme Albträume, werde wach und stehe auf“, sagt Waltraud Groten. Auch tagsüber kehren ihre furchtbaren Erinnerungen an die Nacht, in der das Wasser in ihr Haus kam, immer wieder zurück und lassen sie erschauern –  vor allem bei Regen. „Dann habe ich Angst; es reicht schon, wenn es anfängt zu tröpfeln oder ich dunkle Wolken sehe“, sagt sie.