Großeinsatz für Behörden Ganzes Hochhaus in Grevenbroich wird auf Corona getestet

Grevenbroich · Ungewöhnlicher Einsatz in Grevenbroich bei Düsseldorf: Weil zwei an Corona erkrankte Familien nicht in ihren Wohnungen bleiben wollten, werden jetzt alle Bewohner des Hochhauses getestet. Ordnungs- und Gesundheitsamt werden lange vor Ort sein.

 Flatterband ist vor einem Wohnkomplex gespannt. Weil zwei Familien trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne in dem Komplex verlassen haben, sollen die Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden.

Flatterband ist vor einem Wohnkomplex gespannt. Weil zwei Familien trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne in dem Komplex verlassen haben, sollen die Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden.

Foto: dpa/Marius Becker

Es wird der größte Reihentest, den der Rheinkreis Neuss während der Corona-Krise gesehen hat: Weil zwei Familien in einem Hochhaus in Grevenbroich trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne verlassen haben, sollen am Sonntag 450 Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden. Ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss bestätigte, dass der Komplex umzäunt wird und dann rund acht Stunden lang die Tests durchgeführt werden sollen. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor berichtet.

Das Ordnungsamt wird die Zäune ab 9.30 Uhr aufbauen und die Ein- und Ausgänge kontrollieren. Das Gesundheitsamt nimmt dann die Tests vor. Das Rote Kreuz unterstützt bei der Aktion.

Laut dem Kreissprecher hatten die Mitglieder der Familien - darunter sowohl Erwachsene als auch Kinder - weiter Kontakt mit Nachbarn, unter anderem vor dem Komplex. Der Test der anderen Hochhaus-Bewohner sei zunächst freiwillig. Wer sich allerdings nicht testen lässt, werde vorsorglich in Quarantäne bleiben müssen. Bis die Testergebnisse nach etwa zwei Tagen da seien, müssten ohnehin alle Bewohner im Hochhaus bleiben. Die Zäune und die Kontrolle blieben bis dahin bestehen, so der Kreissprecher.

Die erkrankten Familien wurden laut „Rheinischer Post“ inzwischen vom Gesundheitsamt woanders untergebracht. Dort sei auch sichergestellt, dass die acht Personen in der Quarantäne blieben. Mit wievielen Menschen die Behörden am Sonntag im Einsatz sind, blieb zunächst unklar.

(dpa)
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