Lanxess-Arena Gebäudekomplex in Köln-Deutz soll 210 Millionen Euro bringen

KÖLN · Der Immobilienmarkt boomte, als die Investoren des "Immobilienfonds Köln-Deutz Arena und Mantelbebauung" Ende 2012 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gaben: Geprüft werden sollte die Aufteilung des Fonds in mehrere Teile, um das Gebäudeensemble rund um die Lanxess-Arena in kleinen Häppchen veräußern zu können. Von "reinen Vorbereitungsmaßnahmen" hatte ein Sprecher der Oppenheim-Esch-Holding damals gesprochen.

 Eine der größten Veranstaltungshallen Europas: Die Lanxess-Arena in Köln-Deutz.

Eine der größten Veranstaltungshallen Europas: Die Lanxess-Arena in Köln-Deutz.

Foto: dpa

Im Frühjahr 2014 boomt der Immobilienmarkt mehr denn je. Und die Verkaufsabsicht von Arena, Stadthaus und Nebengebäuden ist konkreter denn je. Wie das "Manager Magazin" berichtet, soll in der Gesellschafterversammlung Ende März ein entsprechender Beschluss gefasst werden. Vorgesehen sei die Aufspaltung des riesigen Komplexes in fünf Teile. Wie zu erfahren war, soll in der Versammlung zudem besprochen werden, wie ein Verkaufsprozess im Detail aussehen könnte.

Neben der Lanxess-Arena sollen zwei Bürobauten der Stadt, ein Parkhaus, das zur Hälfte der Stadt gehört, und die kleine Kölnarena, in der die Kölner Haie trainieren, zum Kauf angeboten werden. Laut "Manager Magazin" erhoffen sich die Eigner, mehr als 210 Millionen Euro zu erlösen. Zwei Monate nach Beschluss der Gesellschafter, der mit großer Mehrheit getroffen werden muss, soll nach Angaben des Magazins das Verkaufsmandat erteilt werden.

Derzeit ist man offenbar dabei, die durchaus komplizierte Teilung der einzelnen Grundstücke vorzubereiten. Denn innerhalb des Komplexes verlaufen etwa Leitungen der Sprinkleranlage der Arena durch das Grundstück des Stadthauses, die Treppe des Parkhauses befindet sich auf dem Grund der Arena. Diverse Nutzungsrechte müssen vor einem Verkauf geregelt werden, was aufgrund der Komplexität der Technik kompliziert ist.

Durch die Teilung soll erreicht werden, dass sich mehr potenzielle Käufer für die Gebäude interessieren. Die Veräußerung des Gesamtensembles wäre nach Einschätzung der Fonds-Eigner wohl schwierig. Nach Angaben der Fondsgesellschaft gibt es noch kein Kaufangebot.

Für den Betrieb der Arena ändert sich nichts, wie Geschäftsführer Stefan Löcher versichert: "Wenn diese Pläne zutreffen sollten, würde das die Betriebsgesellschaft, die Arena Management GmbH, aufgrund langfristiger Verträge nicht tangieren." Ähnlich sehen das auch die Kölner Haie. "Unser Mietvertrag für die Lanxess-Arena und die kleine Kölnarena läuft jeweils bis 2018. Da dieser weiter Bestand haben wird, sind wir nur indirekt betroffen", sagte Haie-Sprecher Philipp Walter. Die Mietverträge haben die Haie mit der "Arena Management GmbH" geschlossen.

Die Stadt hat 100 000 Quadratmeter Bürofläche im Technischen Rathaus neben der Arena angemietet. Vertraglich wurde eine Kaufoption 30 Jahre nach Einzug 1999 für 403 Millionen Mark vereinbart.

"Um Gottes Willen", sagt FDP-Fraktionschef Ralph Sterck und drückt aus, was auch die Mehrheit der anderen Politiker meint: An einer Beteiligung der Stadt an der Arena ist niemand interessiert. Auch ein möglicher frühzeitiger Rückkauf des Stadthauses löst wenig Begeisterung aus, obwohl die Stadt dafür jedes Jahr Geld zurücklegt. Sterck und sein CDU-Kollege Winrich Granitzka wollen nichts von vornherein ausschließen.

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