Tatverdächtiger nicht verhandlungsfähig Verfahren wegen Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof eingestellt

Köln · Gut zwei Jahre nach einer Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen weiter andauernder Verhandlungsunfähigkeit des Geiselnehmers vorläufig eingestellt.

 Der mutmaßliche Geiselnehmer wurde beim Zugriff der Polizei schwer verletzt.

Der mutmaßliche Geiselnehmer wurde beim Zugriff der Polizei schwer verletzt.

Foto: Alf Kaufmann

"Der Haftbefehl wurde aufgehoben", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Ulrich Bremer. Grund seien Einschätzungen eines Sachverständigen. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass die Verhandlungsfähigkeit des Mannes aufgrund seiner Kopfverletzungen und der resultierenden Folgen langfristig entfalle. Die Staatsanwaltschaft will ihn nach eigenen Angaben in Zukunft allerdings erneut untersuchen lassen.

Der damals 55 Jahre alte R. hatte im Oktober 2018 am Kölner Hauptbahnhof eine Frau als Geisel genommen und mit Benzin übergossen. Als er mit einem Feuerzeug in der Hand drohte, die Geisel anzuzünden, stoppten ihn Polizisten mit sechs Schüssen, eine Kugel traf ihn im Kopf. R. überlebte schwer verletzt, er befindet sich in einem Pflegeheim. Die Geisel, eine Apothekerin, erlitt leichte Verletzungen. Eine Jugendliche aus Hennef hatte zuvor schwere Brandverletzungen bei einem mutmaßlich von dem Mann verübten Brandanschlag in einem Schnellrestaurant erlitten.

Die Bundesanwaltschaft hatte zunächst wegen eines möglichen islamistischen Hintergrundes ermittelt. Dieser bestätigte sich allerdings nicht.

(AFP/dpa)
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