Festnahme in Köln Hahnwald-Mörder kommt in Kölner JVA

KÖLN · Zwei Tage nach seinem Ausbruch aus dem Rheinbacher Gefängnis wurde der 43-jährige Detlef W. in Köln gefasst. Nun wird er in der Justizvollzugsanstalt in Köln-Ossendorf untergebracht.

Mit einem internationalen Haftbefehl wurde Detlef W. europaweit gesucht, mehr als 40 Hinweise waren aus der Bevölkerung eingegangen. Am Donnerstagmittag gegen 13.30 Uhr konnte die Polizei den 43-Jährigen in Köln festnehmen.

Im Stadtteil Ehrenfeld soll er an der Ecke Subbelrather Straße und Äußere Kanalstraße Medienberichten zufolge mit einem Fahrrad unterwegs gewesen sein, als die Polizei ihn entdeckte. Zuvor hatten die Ermittler einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort bekommen und die Gegend beobachtet.

Allerdings wird Detlef W. nicht wieder in dem Rheinbacher Gefängnis untergebracht, aus dem er am Dienstagvormittag entfliehen konnte.

Dort hatte er vermutlich einen Transport mit Holzabfällen zur Flucht genutzt. Von der Schreinerei, in der er arbeitete, wurden Holzabfälle mit einem Trecker in einen Betrieb gebracht, um verheizt zu werden. Auf den Anhängern befanden sich mehrere Gitterboxen - in einer davon hatte sich Detlef W. wohl versteckt.

Die Flucht deutet nach der Einschätzung der Polizei auf einen gewissen "Organisationsgrad" hin. Ob Detlef W. bei seiner Flucht Straftaten begangen hat oder ob er Helfer hatte, muss noch geklärt werden.

Nun wird der festgenommene Ausbrecher einem Haftrichter vorgeführt und anschließend in der JVA Köln-Ossendorf untergebracht.

Mord an einer Kölner Millionärin

Seit 2008 verbüßt der Mann eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen des Mordes an einer Kölner Millionärin. Er hatte als Gärtner für die Frau gearbeitet. Nach dem Urteil des Kölner Landgerichts hatte er die Ärztin im August 2007 aus Habgier in ihrer Villa getötet.

Die zurückgezogen lebende Frau hatte den Mann im Frühjahr 2006 als Gärtner angestellt, ihn aber zunehmend auch mit anderen Aufgaben wie Fahrdiensten betraut.

Nach einigen Monaten fing er an, seine Arbeitgeberin zu bestehlen. Die Ärztin bemerkte zwar, dass Dinge verschwanden, verdächtigte aber nicht den Gärtner.

Als die Bank sie schließlich darüber informierte, dass jemand ihre Unterschrift gefälscht hatte, um 450.000 Euro von ihrem Depot auf ein anderes Konto umzuleiten, beschloss die Frau, am nächsten Tag zur Polizei zu gehen.

Vermutlich erzählte sie dies auch dem Gärtner - der sie nach Überzeugung des Gerichts daraufhin erdrosselte oder erwürgte. Die Leiche brachte er mit seinem Auto in einen Wald in Frankreich und zündete sie an.

Der Verdacht fiel dennoch rasch auf ihn, weil er einen Blazer im Internet verkaufen wollte, den die Frau am Tag ihres Verschwindens getragen hatte. Außerdem fanden die Ermittler im Kofferraum seines Wagens Blut des Opfers.

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