Dat is Rheinisch Hühr op ding Hätz!

Rheinland · Der GA erklärt kurz und knapp alles, was man über den rheinischen Dialekt wissen muss. Immer mit dabei eine rheinische Redensart. Diesmal: Das Glück!

 Höre auf Dein Herz!

Höre auf Dein Herz!

Foto: GA-Grafik

Wenn man sich in Buchläden umschaut, scheint es kaum ein wichtigeres Thema für die Menschen zu geben, als das Glück. Alle sind auf der Suche nach diesem Gefühl, das einem die Gewissheit gibt: Ich führe das richtige Leben. Ich mache, was ich wirklich will. Ich hole das Maximum heraus aus meinen Talenten. Und ich fühle mich gut dabei. Kurz - ich bin glücklich!

Die Kunst des guten Lebens, das Glücksprojekt, mein Glück in 100 Listen, Glück kommt selten allein, so lauten die Titel. Man könnte diese Liste endlos fortsetzen. Dabei ist die Suche nach dem Glück gar nicht so neu. Schon Seneca hat in der römischen Antike in seinen Briefen  Anleitungen zum Glück gegeben. Ja, die Bibel enthält in den Lehrbüchern des Alten Testaments viele Hinweise, wie ein gottgefälliges und zufriedenes Leben funktionieren kann. Die Amerikaner habe die Suche nach dem Glück sogar in der Verfassung festgeschrieben.

Glück in der Verfassung

Wer sich mit den rheinischen Redensarten beschäftigt, der stellt schnell fest, dass die gemütvollen und gedankentiefen Sprüche des Dialekts das Gleiche bewirken. Im Kern sind dies alles Sinnsprüche, die den Adressaten dazu bringen oder daran erinnern sollen, wie man sich im Lebe verhalten sollte. Tipps, was man tun und was man besser lassen sollte.

Da geht es um Bescheidenheit, Fleiß und Freundschaft. Und um muntere Zusammenfassungen dessen, was demjenigen passiert, der dies alles nicht beachtet. Im Kern geht es also immer um die Faktoren eines glücklichen Lebens. Wir haben aus allen Redensarten mal die zwölf wichtigsten Grundsätze der rheinischen Lebensart destilliert. Es handelt sich quasi um eine Glücksgarantie:

▷ Pass op op Heem un Hoff

▷ Bliev jeck wie de bess

▷ Preis de leeve Jott

▷ Öfter mohl jet Neues

▷ Do sulls net kühme

▷ Do moss vill schwaade

▷ Loss einfach loofe

▷ Han Spass an d‘r Freud

▷ Loss et d‘r jood jonn

▷ Dunn net zovill

▷ Luhr of et Kölsch noch schmeck‘

Und, gewissermaßen der allerwichtigste Rat:

▷ Hühr op ding Hätz!

Mehr muss man nicht wissen!

Weitere Kolumnen sind in dem Buch “Rheinisch für Fortgeschrittene” erschienen, Edition Lempertz.  Haben Sie auch eine rheinische Lieblingsredensart? Dann schreiben Sie uns an: rheinisch@ga.de

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