Auszeichnung für soziales Engagement „Jugend trifft auf Blaulicht“ erhält SPD-Ehrenamtspreis

RHEIN-SIEG-KREIS · Die SPD Rhein-Sieg verleiht Ehrenamtspreis an Initiativen und Personen aus der Region. Die Bornheimer Initiative "Jugend trifft auf Blaulicht" hat in der Kategorie „Initiativen, Vereine, Verbände“ geehrt.

Eine Hängebrücke aus Holz erleichtert Kindern in Nepal seit einiger Zeit den Schulweg. Vorher mussten sie mit einer wackeligen Krankonstruktion über den Fluss gehievt werden, was ihren stundenlangen Marsch noch erschwerte. Denn einen Schulbus gibt es nicht. Dafür, dass sie die Brücke gestiftet haben, wurden nun Ulrike Warminski und die anderen Frauen vom Eine-Welt-Laden Rosbach mit dem Ehrenamtspreise der SPD Rhein-Sieg ausgezeichnet. In vier Kategorien wurde der Preis am Freitagabend im Glasmuseum in Rheinbach verliehen. Der Preis besteht aus einer kleinen Skulptur und einem Geldbetrag.

In der Kategorie „Initiativen, Vereine, Verbände“ wurde die Bornheimer Aktion „Jugend trifft auf Blaulicht“ ausgezeichnet. Für sie nahm Dominik Pinsdorf den Preis entgegen. In Bornheim war der Nachwuchs beim Technischen Hilfswerk (THW), dem Roten Kreuz (DRK), den Maltesern und der Feuerwehr in den vergangenen Jahren um 45 Prozent zurückgegangen. Der Stadtjugendring ergriff deshalb die Initiative, und bot dem Nachwuchs an, „reinzuschnuppern“. Pinsdorf dazu: „Jugendliche möchten über den Tellerrand hinausschauen.“ Die Aktion war erfolgreich – zahlreiche neue Mitglieder haben sich gemeldet. In der Kategorie „Einzelperson“ wurde Markus Greuel, Leiter der Bigband des Antoniuskollegs in Neunkirchen-Seelscheid ausgezeichnet. Mit Energie und Motivation bringt Greuel Fünftklässlern das Musizieren nahe. Kinder bekommen auf einem „Instrumentenkarussell“ stundenweise Klarinetten-, Trompeten- und Saxofonunterricht, bis sie sich auf ein Instrument festlegen. Zurzeit sind dort 200 Kinder und Erwachsene in einer „Vor-Bigband“, einer „Bigband“ und dem „Sinfonischen Blasorchester“ aktiv, gestalten ein Frühjahrs- und ein Herbstkonzert.

Den Sonderpreis für Engagement gegen Rechtsextremismus nahm Clarissa Senft vom Bürgerbündnis „Eitorf bleibt bunt“ aus der Hand der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Sara Zorlu entgegen. Als Extremisten versuchten, in Eitorf Stimmung zu machen, habe man sich zusammengeschlossen, berichtete Senft. Eine von Parteien, Institutionen und Geschäftsleuten mitgetragene Erklärung sammelte binnen eines Tages mehrere Hundert Unterschriften. „Es ist klasse, dass so viele Menschen sich trauen, auf die Straße zu gehen und sich gegen braune Gedanken aussprechen“, so die Preisträgerin.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann sagte, die Auswahl sei angesichts der vielen Bewerbungen schwergefallen. Stefan Zierke, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, unterstrich die Bedeutung des Ehrenamts. 30 Millionen Menschen engagieren sich in Vereinen und Hilfsorganisationen, „eine ganze Ecke“ von insgesamt 80 Millionen Deutschen, fand er. Ohne sie wäre die Gesellschaft gespalten. Angesichts nachlassender Bereitschaft sich zu engagieren, wolle das Bundesministerium eine Stiftung gründen.

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