Vor dem Gipfel in Düsseldorf Straßenkarneval und Großveranstaltungen sollen gestrichen werden

Köln · An diesem Freitag findet der Karnevals-Gipfel mit der NRW-Landesregierung und den vier großen Festkomitees aus Bonn, Köln, Düsseldorf und Aachen statt. Während sich die Bonner Karnevalisten vorab nicht offiziell äußern wollen, gibt es bereits Informationen aus Köln.

 Der Straßenkarneval wird als größtes Infektionsrisiko in der Corona-Pandemie gesehen und soll weitestgehend unterbunden werden.

Der Straßenkarneval wird als größtes Infektionsrisiko in der Corona-Pandemie gesehen und soll weitestgehend unterbunden werden.

Foto: dpa/Oliver Berg

Wird der Karneval 2020/2021 wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt? Diese Frage soll am Freitag erneut diskutiert werden. Vier Festkomitees und der Bund Deutscher Karneval treffen sich am späten Freitagnachmittag mit Vertretern der NRW-Landesregierung zu einem Karnevals-Gipfel. Bei dem Treffen in der Düsseldorfer Staatskanzlei soll über ein Positionspapier gesprochen werden, das die Karnevalisten dem Gesundheitsministerium vorgelegt haben. Es enthält Handlungsempfehlungen, wie zum Beispiel am 11.11. zur Sessionseröffnung Karneval gefeiert werden könnte.

Nach GA-Informationen soll die Session laut dem Papier nicht vollständig abgesagt werden - wohl aber soll der traditionelle Straßenkarneval weitestgehend unterbunden werden, weil hier die Infektionsgefahr als besonders groß und vor allem die Nachverfolgung von Infektionsketten als besonders schwierig eingeschätzt wird. Es soll demnach keine Karnevalszüge geben. Hierzu fordern die Karnevalisten aus den ABCD-Städten (Aachen, Bonn Köln/Cologne, Düsseldorf) wohl Unterstützung der jeweiligen Stadtverwaltungen, die Alkoholverbote und Zugangsbeschränkungen an bekannten Hotspots des Straßenkarnevals - etwa der Zülpicher Straße in Köln - verhängen könnten.

Auch die klassischen Sitzungen, Partys und Bälle soll es nicht geben. Kleinere Veranstaltungen mit bis zu 150 Gästen hingegen scheinen unter strengen Hygienekonzepten, wie sie von Kulturveranstaltungen bekannt sind, als grundsätzlich durchführbar angesehen zu werden, und auch die Sessionseröffnung am 11. November soll den Informationen zufolge nicht gänzlich abgesagt werden. Mehrere Karnevalsgesellschaften aus dem Rhein-Sieg-Kreis hatten im Gegensatz dazu zuletzt eine Komplettabsage der Session favorisiert und die Landesregierung zu einer rechtsverbindlichen Entscheidung aufgefordert.

Der Präsident des Kölner Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass man zwar den Rosenmontagszug oder eine Sitzung verbieten könne, nicht aber den Karneval an sich. Der Vizepräsident des Festausschusses Bonner Karneval, Stephan Eisel, wollte sich dem GA gegenüber vor dem Gipfel am Freitag nicht offiziell äußern.

(Weitere Berichterstattung folgt.)

(mit Material von dpa)
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