Kölsche Karnevalslegende wurde 86 Jahre alt Hans Süper ist tot - So reagieren seine Weggefährten und Fans
Update | Köln · Der Kölner Karneval verliert eine seiner beliebtesten Persönlichkeiten: Der Musiker Hans Süper ist gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Wie seine Karnevalskollegen, Weggefährten und Fans auf den Tod des Komikers reagieren.
Der Kölner Karneval trauert um einen seiner schillernsten Protagonisten: Der aus der Domstadt stammende Hans Süper ist in der Nacht zu Sonntag im Alter von 86 Jahren verstorben. Dies hat das Festkomitee des Kölner Karnevals bestätigt. Der Komiker und Musiker litt zuletzt an Leberkrebs, vor zwei Wochen war er ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Süper als Botschafter der kölschen Lebensart
„Sein Humor war einmalig und seine Rolle auf der Bühne nie erreicht. Er hat einer ganzen Generation immer wieder lustige und unbeschwerte Momente geschenkt“, schreibt das Kölner Festkomitee bei Facebook. Daneben habe Süper eine andere, eine melancholische Seite gehabt, die tief in die „kölsche Seele schauen konnte“. Er habe durch seine unzähligen Fernsehauftritte den Menschen außerhalb Kölns die kölsche Lebensart und kölsche Identität näher gebracht. „Dafür gebührt diesem einzigartigen Menschen unser Dank. Köln und der Karneval haben heute einen Teil ihres Herzens verloren.“
Süpers Markenzeichen war die Flitsch
Bekannt wurde der 1936 geborene Süper ab 1974 an der Seite von Hans Zimmermann („Du Ei“) als Teil des Karnevalsduos „Colonia-Duett“. Süpers Markenzeichen war dabei stets die Flitsch, seine Mandoline. Nach der Trennung von Zimmermann war Süper ab 1991 mit Werner Keppel als das Süper-Duett aufgetreten.
Zu seinem offiziellen Bühnenabschied vor 20 Jahren im Kölner Gürzenich kam alles, was im Karneval Rang und Namen hatte. „Karnevalsfreunde von Garmisch bis Flensburg kennen ihn seit Jahren und werden ihn vermissen“, hieß es schon damals.
Süper war insgesamt viermal verheiratet. Im April 2020 verstarb seine Ehefrau Helga. Erst im September 2022 hatte er seine langjährige Freundin Lydia im Historischen Rathaus in Köln geheiratet.
Björn Heuser singt Süper zum Abschied
In der Kölner Karnevalsszene ist die Trauer über den Tod Süpers am Sonntag groß. „Leeven Hans, dich verjesse ich nie“, schrieb Björn Heuser bei Facebook und Instagram. „Hinter der Bühne wurdest du manchmal eindringlich, ruhig und ernst, es war dir immer wichtig, mir wertvolle Ratschläge aus dem Business mitzugeben. Dafür werde ich dir immer dankbar sein.“ Heuser sei, als er vom Tod Süpers gehört habe, direkt am Sonntagmorgen ins Studio gegangen und habe sein Lied „Leeven Häns“ ein letztes Mal für Süper gesungen. 2017 hatte er den Song der Karnevalslegende zum Geburtstag geschrieben und eingesungen.
Auch die Kölsch-Rockband Brings trauert um den Musiker: „Mit dir ist der größte Kölsche Clown gegangen. Du hast musiziert wie kein anderer und deine Stimme wird in unseren Ohren bleiben. Wir Brings vermissen dich. Ruhe in Frieden!“, schrieb die Band auf ihrer Facebook-Seite. „Du warst mein Hero…eine Inspiration …ohne Dich wäre ich niemals auf der Karnevalsbühne gelandet. Lieber Hans-Du warst SÜPER!“, schrieb Guido Cantz via Facebook.
„Ich weed dich vermisse. Fast mein ganzes karnevalistisches Leben hatten mer zesamme Freud. Mer sin uns widder am Himmelspötzje und dann singe mer zesamme: Ich möch ze Foß noh Kölle john“, so Sängerin und Moderatorin Marita Köllner.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich ebenfalls bestürzt vom Tod des Musikers: „Mit Hans Süper ist eine Legende von uns gegangen, seine ‚Flitsch‘ für immer verstummt. Die Stadt Köln hat ihm viel zu verdanken, er war ein echter Botschafter für unser Lebensgefühl. Ich bin in Gedanken bei seiner Witwe, seiner Familie und Freund*innen und bei allen Fans, die Hans Süper schmerzlich vermissen werden.“
Fans trauen um Hans Süper
Auch bei Social Media trauern viele Fans um die kölsche Karnevalslegende: „Jetzt bringt er oben Stimmung. Mach et joot!“, schreibt etwa eine Userin auf der Facebook-Seite des General-Anzeigers. „Er war für mich seit meiner Kindheit das Highlight jeder Sitzung und ich habe so viele Tränen wegen ihm gelacht“, schreibt ein anderer. Und Hans Stommel von den Fidelen Burggrafen aus Bad Godesberg fasst seine Trauer auf der GA-Facebook-Seite so zusammen: „Du warst einer der ganz Großen und wirst immer unvergessen bleiben. Ich vergesse nie, deine unterstützenden und hilfreichen Gespräche mit mir, zu meiner Zeit bei den Appelsinefunke. Ich bin dir ewig dankbar. Maach et joot un zeech do oven, watt Spaß un Freud es.“