Vorfall in Kölner Schwimmbad Kind im Hallenbad unsittlich berührt

Köln · Die Polizei Köln hat am Wochenende sechs Männer im Alter zwischen 17 und 45 Jahren vorläufig festgenommen, die im Verdacht stehen, ein Mädchen im Zündorfer Schwimmbad unsittlich berührt zu haben.

In diesem Schwimmbad sollen mehrere Kinder unsittlich berührt worden sein.

Foto: Oliver Berg

Am Sonntagnachmittag wandte sich ein 12-jähriges Mädchen an den Bademeister des Schwimmbads in Zündorf und gab an, von einem 45-jährigen Mann unsittlich berührt worden zu sein. Der Vorfall ereignete sich im Bereich der Rutsche. Dort hielt sich das Opfer mit seinen Freunden auf, als plötzlich mehrere Männer am Ende der Rutsche einen Stau verursachten. Dabei habe der 45-Jährige das Opfer oberhalb der Badebekleidung berührt.

Die Badeaufsicht verständigte daraufhin sofort die Polizei und hielt die sechs Verdächtigen bis zum Eintreffen der Beamten fest. Die vorläufig festgenommenen sechs Männer stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak und sind 17, 19, 22, 23, 24 und 45 Jahre alt. Die Badaufsicht erteilte ihnen Hausverbot. Bei fünf von den sechs Tatverdächtigen handle es sich um Asylbewerber. Dies teilte Stefanie Becker von der Kölner Polizei mit. Mittlerweile sind die Männer wieder auf freiem Fuß.

Das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die den Vorfall oder mögliche weitere Vorfälle beobachtet haben und Hinweise geben können. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0221/2290 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen.

Vorfälle dieser Art habe es laut der KölnBäder GmbH bisher in Kölner Bädern nicht gegeben. "Aus unserer Sicht handelt es sich um einen Einzelfall", teilte Pressesprecherin Franziska Graalmann gegenüber dem General-Anzeiger mit. Daher seien bislang noch keine weiteren Maßnahmen geplant.

"Der Vorfall wird intern noch aufgearbeitet, es wird Gespräche geben. Daraus resultierend könnten dann noch Maßnahmen ergriffen werden.", so Graalmann weiter. Generell bestehe in der Branche ein hohes Maß an Sensibilität für das Thema. Beispielweise werden Piktogramme und Karten erstellt, um fremdsprachigen Badbesuchern die gängigen Haus- und Badeordnungen näher zu bringen.

Übergriffe in Norderstedt und Bornheim

In der vergangenen Woche hatte ein Erlebnisbad in Norderstedt bei Hamburg nach einem schweren sexuellen Übergriff auf ein Mädchen eine geschlechtergetrennte Rutschordnung eingeführt. Piktogramme erklären den Besuchern dort nun das neue Sicherheitskonzept.

Im Januar hatte die Stadt Bornheim nach einem Übergriff auf eine 54-Jährige sowie Beschwerden der Schwimmbadbesucher wegen verbaler Belästigungen und anzüglicher Gesten ein vorübergehendes Badverbot für erwachsene männliche Flüchtlinge erteilt. Nach einer Aussprache mit den Asylsuchenden und der Aufhebung des Verbots habe es keine weiteren Zwischenfälle mehr gegeben, wie ein Stadtsprecher erklärte.