Attraktionen im XXL-Format Kirmes in Düsseldorf startet am Freitag

Düsseldorf · Mit einigen Neuheiten und viel Sicherheitspersonal beginnt am Freitag die Düsseldorfer Kirmes. Mit Sperren und Schleusen an Zugängen und Brücken werden große Lkw umgeleitet.

 Rheinkirmes in Düsseldorf

Rheinkirmes in Düsseldorf

Foto: dpa

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen startet an diesem Freitag die Düsseldorfer Rheinkirmes. Das bis zum 23. Juli dauernde Volksfest auf den Rheinwiesen werde je nach Andrang täglich von 100 bis 300 Polizisten geschützt, teilten Vertreter der Polizei jetzt bei einem Pressetermin mit. Rund vier Millionen Besucher werden zur Rheinkirmes, einem der größten deutschen Volksfeste, erwartet.

Das Thema Sicherheit haben die Kirmes-Verantwortlichen auf der Basis des bewährten Konzeptes der letzten Jahre in den Blick genommen. Neben einer hohen Anzahl von Polizisten in Uniform sowie in Zivil werden 50 Security-Männer eines in "Crowd Management" erfahrenen Unternehmens auf dem Gelände die Augen offen halten. Es gebe aber "keine Hinweise auf konkrete Gefährdungen", teilt die Polizei mit. Angesichts islamistischer Anschläge auf Großveranstaltungen hatte das Thema Sicherheit bereits im vergangenen Jahr die Rheinkirmes überschattet. Im März schließlich hatte die Traditions-Altbierbrauerei "Im Füchschen" angekündigt, ihr beliebtes Partyzelt nicht mehr aufzubauen. Organisator Thomas König betont dennoch: "Wir wollen uns die rheinische Lebensart nicht verbieten lassen." Die Kirmes sei ein "friedliches Familienfest". Im vergangenen Jahr gab es laut Polizei nur knapp 20 Körperverletzungsdelikte. König: "Wir haben mit Polizei und Feuerwehr Ablaufpläne für alle vorstellbaren Ereignisse entwickelt und sind sicher, dass wir hier eine tragfähige Sicherheitsarchitektur anbieten können".

Hoffen auf gutes Wetter

Auf der 165 000 Quadratmeter großen Festwiese präsentieren rund 300 Schausteller und Gastwirte bei der privat organisierten Großkirmes die Höhepunkte des europäischen Angebots an Fahrgeschäften. Lothar Inden, "Erster Chef" des Sankt-Sebastianus-Schützenvereins Düsseldorf 1316, der die Kirmes veranstaltet: "Unserem Kirmesorganisator Thomas König ist es gelungen, erneut den perfekten Vergnügungscocktail zu mixen. Jetzt brauchen wir nur noch eins: Petrus' Segen für bestes Wetter."

Sollte es sehr heiß werden, wird das Fehlen der Wildwasserbahn auffallen: Die Betreiber haben sich in einem Park heimisch gemacht und gehen nicht mehr auf Reisen. Doch nasses Vergnügen ist auch in diesem Jahr mit der "Rio Rapidos Rafting Bahn" gewährleistet, außerdem mit der neuen "Piratenschlacht", die gewiss bevorzugt Väter und Söhne anziehen wird. Und natürlich sind genügend Fahrgeschäfte dabei, die Nervenkitzel garantieren. Mit dabei ist auch der "Predator" - ein Fahrgeschäft, dessen Gondelscheibe sich vertikal und horizontal dreht und Fahrgäste "kopfstehen" lässt. Der "Condor", 2016 erstmalig dabei, steht wieder auf den Rheinwiesen - Kettenkarussell mal anders, nämlich in 80 Metern Höhe. Auch das "Apollo 13" bietet ein Höchstmaß an Aufregung, mit bis zu 120 Stundenkilometern geht's auf 55 Meter Höhe. Auch dieses Fahrgeschäft feierte im vergangenen Jahr Premiere. Auch auf den bei Adrenalinsüchtigen beliebten "Hangover" können Besucher sich wieder freuen.

Altbier in den Festzelten

Eine absolute Neuheit 2017 ist "Mr. Gravity", das die Grenzen der Schwerkraft auslotet: In 20 Metern Höhe mit 100 Stundenkilometern rotieren, das erfordert einen robusten Magen. Ebenso präsent ist "LaserPix - Europas erste transportable, interaktive Abenteuerbahn". Konventioneller vielleicht, aber temporeich und spannend sind die zweistöckige GoCart-Bahn und die "Schlittenfahrt", die eine wilde Fahrt durch die Taiga verspricht und dabei spektakulär beleuchtet wird. Eine große Fangemeinde wird sich auf den "Olympia Looping" freuen, die größte transportable Fünfer-Loopingbahn der Welt.

Typisch für die Rheinkirmes sind auch die Bierzelte der lokalen und regionalen Altbierbrauereien. Neben frischgezapftem Bier und rheinischen Speisen gibt es hier Musik. Und auch Ruheoasen mitten im Rummel sind eingeplant: etwa mit dem Tiroler Dorf und Oscar Bruchs Französischem Dorf, das wegen der großen Popularität in diesem Jahr wieder dabei ist.

Eigentlich ist die größte Kirmes am Rhein mit mehr als 300 Schausteller-Geschäften ein Schützenfest: Veranstalter ist der Sankt-Sebastianus-Schützenverein Düsseldorf 1316. Eineinhalb Wochen nach der Rheinkirmes startet am 3. August mit der Cranger Kirmes in Herne ein weiterer nordrhein-westfälischer Großjahrmarkt (bis 13. August), zu dem meistens auch gut vier Millionen Menschen kommen. Und vom 8. bis zum 12. September lockt dann bekanntlich schon Pützchens Markt zur 650.Auflage nach Bonn. (dpa/ga)

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