Vorträge und Besichtigungen Klimatag im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

Vorgebirge/Voreifel · Die Projektgruppe für erneuerbare Energien veranstaltet seit zehn Jahren den Klimatag. Sechs Kommunen im linksrheinischen Kreis sind vertreten. Energieberater und Architekten berichten über Erfahrungen und geben Tipps.

 Wolfgang Rösler (l.), Hermann Schlagheck (Mitte) und Dirk Hellings wollen am Klimatag für erneuerbare Energien begeistern.

Wolfgang Rösler (l.), Hermann Schlagheck (Mitte) und Dirk Hellings wollen am Klimatag für erneuerbare Energien begeistern.

Foto: Anne Stephanie Wildermann

Acht Jahre hat Architekt Dirk Hellings (46) aus Alfter mit seiner Familie in dem Haus Olsdorfer Heide, Nähe der Alanus Hochschule Johanneshof, zur Miete gewohnt. Dann kaufte Hellings das Gebäude und rüstete es um. Kurz: Es ist energieeffizient geworden. Die Ölheizung kam raus, eine Anlage für Pellets rein und Solarzellen kamen auf das Dach. Auch die Fenster wurden ausgetauscht und eine effektivere Wärmedämmung verwendet. „Wir konnten die CO2-Produktion um ein Zehntel reduzieren“, sagt Hellings, der einer von insgesamt sechs Privatpersonen ist, die am Klimatag am Samstag, 4. November, interessierten Bürgern aus der Region alles über die energetische Sanierung des Hauses erzählen.

Seit 2010 gibt es den Klimatag, der jährlich stattfindet und an dem die sechs Kommunen aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis teilnehmen. Veranstaltet wird der Tag, der früher Energietag hieß, von der Projektgruppe „Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz“, deren Leiter Hermann Schlagheck (74) aus Swisttal-Heimerzheim ist. 120 Personen gehören dieser Projektgruppe an, die aus sachkundigen Bürgern besteht sowie aus Architekten und Energieberatern und ehrenamtlich tätig ist.

Erfahrungen mit dem Elektro-Auto

Wolfgang Rösler (52) ist ebenfalls Energieberater und wird am Samstag gegen 12 Uhr über seine Erfahrungen mit dem E-Auto berichten, das er ein Jahr lang gefahren hat. „Geplant war, dass ich mit dem Auto 9000 Kilometer zurücklege, aber es sind tatsächlich 16 000 Kilometer geworden", erzählt er. Mit dem E-Auto kann Rösler am Tag bis zu 100 Kilometer am Stück zurücklegen, erst dann muss es an der Steckdose aufgeladen werden.

Schlagheck ist es wichtig, dass nicht nur energieeffiziente Bauweisen, diverse Dämmungsmaterialien und Wärmepumpen vorgestellt und erläutert werden oder wie teuer die Anschaffung eines E-Autos ist, sondern dass eine „Begeisterungsfähigkeit auf die Leute übergeht und ein Bewusstsein geschaffen wird, dass die Menschheit eine Gesamtverantwortung hat“, betont er. Aus diesem Grund wird es auch einen Workshop für Kinder geben, der den Nachwuchs spielerisch an die Themen Klima, Klimawandel, seine Ursachen und seine Folgen heranführt. Eines ist für Schlagheck sicher: „Die Kinder müssen unsere Fehler, die wir begangen haben, ausbaden, und allein schon deshalb muss man sie beteiligen.“

In Swisstal gibt es über 400 Photovoltaikanlagen

Die Sensibilisierung für das Thema gilt aber auch den Erwachsenen. Weg von den fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas, hin zu mehr Energie von beispielsweise Photovoltaikanlagen. „In Swisttal gibt es mehr als 400 Anlagen. Deren Strom könnte man wunderbar bündeln und der Region zur Verfügung stellen, damit E-Autos fahren können und überhaupt eine Infrastruktur geschaffen wird“, erklärt Schlagheck.

Im vergangenen Jahr kamen zwischen 80 und 100 Besucher zum Klimatag. Damit alle sechs Kommunen auch abgedeckt werden, stellt für jeden Ort je eine Privatperson exemplarisch etwas zum Thema Klimaschutz vor. Im Fokus des diesjährigen Klimatages steht die „elektrische Mobilität“ wie E-Autos und E-Mobilität im Allgemeinen. Architekt Hellings hat seit knapp sechs Monaten ein Pedelec mit dem er nach eigenen Angaben „schon 2600 Kilometer zurückgelegt hat und es zu 90 Prozent im Stadtverkehr nutzt“.

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