Kritik an Woelki Erzbistum Köln will keine Sanktionen gegen Whistleblowerin verhängen

Köln · Eine Mitarbeiterin des Erzbistum Köln hatte Kardinal Woelki beschuldigt bereits frühzeitig von Missbrauchsvorwürfen gewusst zu haben. Das Erzbistum hatte daraufhin zunächst Sanktionen gegen die frühere Assistentin angekündigt.

Woelki soll frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert worden sein.

Woelki soll frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert worden sein.

Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Das Erzbistum wird gegen seine Mitarbeiterin Hildegard Dahm keine arbeitsrechtlichen Schritte einleiten. Das berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der für Dahm zuständige Abteilungsleiter im Erzbischöflichen Generalvikariat habe sie am Freitag über eine entsprechende Entscheidung von Generalvikar Guido Assmann informiert, sagte Dahm nach Angaben der Zeitung.

Am 9. November hatte das Erzbistum die Prüfung von Sanktionen angekündigt. Es reagierte damit auf ein Interview, in dem die frühere Assistentin des Bistums-Personalchefs und heutige Verwaltungsleiterin einer Pfarrei im Siebengebirge Aussagen von Kardinal Rainer Maria Woelki zum Missbrauchsfall des früheren „Sternsinger“-Präsidenten Winfried Pilz widersprach.

Woelki hat in einer eidesstattlichen Versicherung beteuert, er sei mit dem Fall Pilz erst Ende Juni 2022 befasst worden. Dahm hingegen schilderte, dass sie 2015 für den Kardinal eine Liste mit 14 Täternamen erstellt hatte, auf der Pilz stand. Aufgrund dessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln wegen des Verdachts auf eine strafbare Falschaussage Woelkis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Neuanfang notwendig
Kommentar zum Erzbistum Köln Neuanfang notwendig
Aus dem Ressort