KVB-Mitarbeiterin machte Entdeckung Verletzte Füchsin in Kölner U-Bahn-Tunnel entdeckt

Köln · Es sah eigentlich ganz gut aus für die Füchsin, die am Rudolfplatz in Köln in einem U-Bahn-Tunnel entdeckt wurde. Nach ihrer Rettung folgte aber schon bald die schlechte Nachricht.

 Die Füchsin wurde am Samstagmittag von einer KVB-Mitarbeiterin in einem U-Bahn-Tunnel am Rudolfplatz entdeckt.

Die Füchsin wurde am Samstagmittag von einer KVB-Mitarbeiterin in einem U-Bahn-Tunnel am Rudolfplatz entdeckt.

Foto: Kölner Verkehrsbetriebe

Eine Mitarbeiterin der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) hat am Samstag eine verletzte Füchsin im Gleisbett eines U-Bahn-Tunnels am Kölner Rudolfplatz entdeckt. Darüber berichteten die KVB am Mittwoch auf Facebook und tauften das Tier „Mine“. Äußerlich waren an dem jungen Tier zunächst keine Verletzungen zu erkennen. Später wurde klar, dass die Füchsin eine Gehirnerschütterung erlitten hatte und von der Taille ab gelähmt gewesen war. Deshalb sei sie am Montag eingeschläfert worden.

Ulrike Braun von der Wildtierauffangstation „Die Rabenmutter“ in Dormagen, wo die Fähe schließlich landete, ärgert sich über das Durcheinander der zuständigen Behörden. Mine wurde schon mittags im Tunnel entdeckt, dort aber bis abends liegen gelassen - trotz des Engagements der KVB-Mitarbeiterin.

Da die Kreisjägerschaft samstags nicht zu erreichen sei, wandte sich Braun an die Polizei. Die habe den Jagdpächter informiert, der aber wegen Sorge eines Querschlägers nicht habe schießen und das Tier somit wenigstens vor Ort hätte erlösen können. Die Züge in dem Tunnel anzuhalten, sei für die Polizei keine Alternative gewesen.

 Mine wurde zunächst gepflegt und hätte dann wieder in die freie Wildbahn entlassen werden sollen.

Mine wurde zunächst gepflegt und hätte dann wieder in die freie Wildbahn entlassen werden sollen.

Foto: Kölner Verkehrsbetriebe

Schließlich griff die Dogman Tierhilfe ein, die Mine abends noch aus dem Tunnel befreite. „Die wäre bei lebendigem Leibe von Ratten gefressen worden“, schimpft Braun über das in ihren Augen unethische Verhalten. Braun mutmaßt, dass Mine von einem Luftzug eines schnellfahrenden Zuges mitgerissen wurde, wodurch das Rückgrat in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach der Rettung kam dann die Entscheidung, das Tier zu erlösen.

Für Braun ist es der vierte Fuchs in diesem Jahr gewesen, den sie hat sterben sehen. Auch nach sechs Jahren in der Wildtierhilfe sei es immer noch schwer für sie. „Füchse sind da halt etwas Besonderes.“ Im Fall von Mine sei einiges schiefgelaufen und sie hätte nur unnötig gelitten. So hart es klinge, hätte sie am besten direkt von einem Jäger mitgenommen und erschossen werden sollen.

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