Nach wochenlanger Diskussion Nur wenige E-Scooter aus dem Rhein in Köln geborgen

Update | Köln · Seit Wochen wird in Köln über die möglichen Umweltgefahren von versenkten E-Scootern im Rhein diskutiert. Heute haben die Bergungen begonnen. Mit mäßigem Erfolg.

 Diese beiden E-Scooter wurden am Montag aus dem Rhein geborgen.

Diese beiden E-Scooter wurden am Montag aus dem Rhein geborgen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach wochenlanger Diskussion um E-Scooter im Rhein in Köln sind am Montag nur wenige Roller aus dem Rheinauhafen geborgen worden. Bis zum Mittag hoben die Spezialtaucher gerade einmal zwei Roller aus dem Wasser, sagte Sebastian Schlebusch, Sprecher der Arbeitsgruppe Mikromobilität bei der Plattform Shared Mobility, ein Zusammenschluss der Verleihfirmen.

Von den 60 Fundstellen seien bis Mittag etwa 18 abgesucht worden. Neben den beiden E-Scootern fanden die Taucher dabei auch Eisenträger, einen Stuhl und Blechkisten, sagte Markus Hambüchen von der Bautaucher-Firma. Zwei Taucher seien im Wechsel mit einem Beiboot ins Wasser gegangen, um die Fundstellen abzutauchen. Die Arbeit der Taucher sei nicht einfach: „Da ist tiefer Schlamm, da müssen sie sich durchwaten“, sagte Schlebusch. „Die Taucher fühlen mit den Füßen im Schlamm“, erklärte Hambüchen. „Der eine E-Scooter war so tief drin, den hat er nur mit den Zehenspitzen gefühlt.“

Mit einem Kran wurden die E-Scooter dann an Land gehoben und von Mitarbeiterin der Firma Remondis auseinandergenommen. Wichtig sei dabei die feuersichere Aufbewahrung der Lithium-Ionen-Akkus der Scooter, sagte die Sprecherin von Remondis. Diese könnten sich schnell selbst entzünden.

Am Dienstag soll die Bergung im Rheinauhafen fortgesetzt werden. „Wir wollen dann alle 60 Fundstellen abgetaucht haben“, sagte Schlebusch. Eine Untersuchung mit einem Sonarboot hatte zuvor die Orte im Rheinauhafen ausgemacht, an denen mögliche E-Scooter liegen könnten. Im gesamten Rhein in Köln seien 105 Stellen gefunden worden.

E-Scooter sorgen in Köln seit Wochen für Diskussion. Eine im Juni geplante Bergung war zunächst abgesagt worden, weil laut Behörden ein schlüssiges Konzept der Anbieter gefehlt hatte. Vor wenigen Tagen einigten sich die Anbieter mit der Stadt zunächst auf einen Maßnahmenkatalog, der unter anderem eine Begrenzung der Flottengröße und Parkverbotsflächen enthält. Wie viele E-Scooter in Köln auf dem Grund des Flusses schlummern, war zunächst unklar. Die Initiative Krake, die regelmäßig Aufräumaktionen im und am Rhein organisiert, schätzte die Zahl zuletzt auf etwa 500.

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(dpa)
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