Film über den Rapper Xatar “Rheingold“ von Star-Regisseur Fatih Akin feiert Premiere in Köln

Update | Köln · Im Kölner Cinedom feierte am Montagabend der neue Film von Golden-Globe-Gewinner Fatih Akin große Premiere: „Rheingold“ erzählt die Geschichte des Bonner Rappers Xatar.

"Rheingold" feiert Premiere in Köln - Bilder vom Roten Teppich
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Filmpremiere von "Rheingold" in Köln

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Foto: Maximilian Mühlens

Am Montagabend hat im Rahmen des Film Festival Cologne der neue Kinofilm „Rheingold“ von Star-Regisseur Fatih Akin im Kölner Cinedom seine große Premiere gefeiert. „Rheingold“ erzählt das Leben des Bonner Rappers Xatar, der am Markt in der Bundesstadt auch einen Köfte-Imbiss betreibt. Hunderte Fans des Gangster-Rappers belagerten den Mediapark, um einen Blick auf den Musiker und die vielen Prominenten zu werfen, die in die Domstadt kamen, um als Erste den Film zu sehen.

Xatar hat einen Goldtransport in Ludwigsburg überfallen

Der 1981 im Iran geborene Giwar Hajabi, wie Xatar bürgerlich heißt, floh mit seinen Eltern Anfang der 1980er aus dem Iran. Er saß im Laufe seines Lebens mehrfach im Gefängnis. Unter anderem von 2011 bis 2014 in der JVA in Rheinbach. Zunächst war er ein Kleinkrimineller, ehe er zum Großdealer wurde. Am 15. Dezember 2009 überfiel der Rapper kurdischer Abstammung gemeinsam mit drei Komplizen einen Goldtransporter in Ludwigsburg. Er und sechs weitere Männer wurden verurteilt. Seine Strafe hat Hajabi abgesessen. Damals soll laut Medienberichte Gold im Wert von rund 1,7 Millionen Euro erbeutet worden sein – von dem Diebesgut fehlt bis heute jede Spur. 2014 wurde er vorzeitig entlassen. Im Gefängnis nahm er ein später ein Album auf. Seine Autobiografie „Alles oder Nix: Bei uns sagt man, die Welt gehört dir“ nahm Fatih Akin als Grundlage für seine Verfilmung. Kritiker werfen Akin vor, dass er mit dem Film Xatar zum Helden stilisiert.

Viele Szenen wurden in Bonn gedreht

Für die Dreharbeiten kam Golden-Globe-Gewinner Akin und der Cast um Hauptdarsteller Emilio Sakraya auch nach Bonn. Gleich zweimal wurde in einer Villa in der Nibelungenstraße in Mehlem gedreht. Auch die Oper diente mehrfach als Kulisse. In Mehlem wurden auch Aufnahmen mit einer Drohne gemacht, immer wieder flog sie dafür über den Rhein und die Villa. Der Dreh sei damals „extrem wetterabhängig“ gewesen. „Die Wetterabhängigkeit ist in unserem Fall nicht einem Drohnenflug geschuldet, sondern gänzlich dem Inhalt des Films. Ohne zu viel verraten zu dürfen, bedarf eine der Schlüsselszenen sehr sonniges Wetter“, erklärte Akins Produktionsfirma Bombero International dem GA damals auf Anfrage.

Xatar erinnert an die Situation im Iran

Bevor der Film im Kino 4 des Cinedom gezeigt wurde, richtete sich Xatar an das Premierenpublikum. Er hoffe, dass der Film gut ankomme, dass dabei aber der Blick in den Iran nicht vergesse werde. „Ich habe heute kurdische Klamotten an – in meiner Stadt ist die Hölle los“, so der Rapper. Seit Wochen gibt es in dem Land Proteste gegen das Mullah-Regime.

Doch nicht nur der Iran war Thema seiner kleinen Ansprache, sondern auch der Verbleib des Goldes. „Bitte seid sehr aufmerksam beim Schauen – es gibt Easter Eggs, die euch zum Gold führen“, so Hajabi.

Bürgermeister von Köln und Xatars Mutter auf der Bühne

Kölns Bürgermeister Ralph Elster (CDU) zeigte sich vor der Premiere „sehr stolz“, dass der Medienstandort Köln „so gut präsentiert“ werde. „Dass einige Szenen des Films hier in Köln gedreht wurden ist fantastisch“, so Elster. Er erinnerte zudem daran, dass Xatar in der Domstadt lebe und dort ein „fantastisches Produktionszentrum“ betreibe. Damit spielte er auf die „Goldmann Entertainment GmbH“ an. Auch er erinnerte an die Situation im Iran, man müsse „Signale aussenden“. Nach dem Film holte Xatar seine Schwester, seine Mutter und auch seine Frau auf die Bühne. Hajabis Mutter erzählte, dass auch sie im Iran wegen der Kleiderordnung verhaftet wurde. Bereits 2005 habe sie ein Buch über ihre Erfahrungen im Iran geschrieben – ein Verlag habe es aber abgelehnt, da es zu „politisch“ gewesen sei.

Promis feiern Premieren-Vorführungen

Nicht nur Fans kamen zu der Premiere nach Köln, sondern auch viele Prominente aus der Film- und Musikbranche. Neben Fatih Akin, Emilio Sakraya und Giwar Hajabi posierte auch Ilyes Raoul, der jüngere Bruder von Sakraya vor den Fotografen am Roten Teppich. Außerdem waren auch die Rapper Schwesta Ewa, Samy und Ssio mit dabei.

“Rheingold“ kommt am Donnerstag, 27. Oktober 2022, in die Kinos.

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