Messerattacke auf Kölner OB-Kandidatin Reker Kölner Attentäter soll aus Bonn stammen

Berlin · Der mutmaßliche Messerstecher von Köln soll nach einem unbestätigten Medienbericht in den 1990er Jahren bei einer Neonazi-Gruppe aktiv gewesen sein. Der Angreifer soll voll schuldfähig sein. Das geht aus einem Gutachten hervor.

Der aus Bonn-Beuel stammende Mann soll bei der Freiheitlichen Deutschen Arbeitspartei (FAP) mitgemacht haben, berichtet "Spiegel Online". Die rechtsextreme Gruppe war 1995 vom Bundesinnenministerium verboten worden.

Zuletzt sei der Mann mit ausländerfeindlichen Kommentaren im Internet aufgefallen, berichtete "Spiegel Online" unter Berufung auf Behörden.

Der 44-Jährige soll am Samstagmorgen die Kandidatin für die Kölner Oberbürgermeisterwahl, Henriette Reker, bei einem Termin auf einem Wochenmarkt niedergestochen haben. Die Polizei teilte mit, der Täter habe später erklärt, "dass er vor langer Zeit, vor 20 Jahren politisch tätig war".

Die Kölner Polizei und die Staatsanwaltschaft erklärten am Sonntag, dass Ermittlungen nun genau klären sollen, in welcher Funktion und wie intensiv sich der Mann in der rechten Szene aufgehalten hatte.

Angreifer wird dem Haftrichter vorgeführt

Den Ermittlern liegt mittlerweile das Ergebnis der psychologischen Begutachtung des Festgenommenen vor. Hier ist in einer ersten
Bewertung festgestellt worden, dass keine Anhaltspunkte für den Ausschluss der Schuldfähigkeit des Mannes vorliegen.

Somit wird der 44-Jährige noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt. Das gaben die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Sonntag in einer Mitteilung bekannt. Der Vorwurf lautet Verdacht des versuchten Mordes und gefährliche Körperverletzung in insgesamt vier Fällen.

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