Aktion gegen Kurzparker Kölner parkt Fahrrad aus Protest auf der Straße

Köln · Immer wieder kommt es zu Behinderungen durch Kurzparker auf Radwegen. Um die Absurdität dieser Maßnahme zu verdeutlichen, hat ein Kölner den Spieß nun einfach mal umgedreht.

 Mit dieser Aktion sorgte ein Kölner Radfahrer am Wochenende für Aufsehen.

Mit dieser Aktion sorgte ein Kölner Radfahrer am Wochenende für Aufsehen.

Foto: Thomas Geffe/@megarosaelefant (CC BY-SA 2.0)

Radfahrer dürfte diese Situation bekannt vorkommen: Ein Auto steht auf einem Radweg am Straßenrand, der Fahrer ist "nur mal kurz" etwas erledigen. Der Radfahrer muss ausweichen und kommt womöglich anderen Verkehrsteilnehmern in die Quere. In Köln hat der Kommunalpolitiker Thomas Geffe nun den Spieß einfach mal umgedreht - und für ein Foto viel Aufmerksamkeit bekommen.

Der Radfahrer hatte am Samstag sein Fahrrad auf einer Straße in Köln geparkt; mit einem Schild "Nur kurz zum Bäcker" über dem Gepäckträger. Mehr als 790 mal wurde das Bild bis Montagmittag geteilt, mehr als 1400 Twitter-Nutzern gefällt es. Er wollte damit "die Absurdität der gängigen PKW 'Entschuldigung' bei Parken auf Radstreifen verdeutlichen", schrieb er unter das Bild auf Twitter.

Das Foto sei auf einer zentralen Straße im Stadtteil Ehrenfeld gemacht worden, sagte ein Sprecher der „Guten Wählergruppe Köln“, deren Bezirksvertreter Geffe ist. Die Resonanz sei wirklich groß.

Der Sprecher der Fahrradkonferenz "Radkomm" Ralf Junker sagte dem GA, die Idee für die Protestaktion sei bei einem Workshop vor fünf Wochen entstanden, an dem auch Thomas Geffe teilgenommen habe. Die Idee sollte demnach eigentlich zu der am Samstag stattgefundenen Konferenz umgesetzt werden. "Solche Ideen werden nicht aus dem Nichts geboren sondern lange vorbereitet", sagte Junker. Dennoch sei er überrascht gewesen, dass die Aktion so positiv aufgenommen worden sei.

Auch wenn einige die Aktion kritisieren, begrüßen andere das Foto. "Schöne Aktion" oder "Wie oft ich mir das schon vorgenommen habe! Danke!" lauteten zwei der Kommentare. Ein anderer schlägt vor, nächstes Mal doch mehr Fahrräder dort abzustellen. Schließlich würde ein Rad - anders als ein Auto - nicht die gesamte Breite blockieren.

Eigenen Aussagen zufolge ist der Mann selbst regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs und hat die Gefahr durch Kurzparker oft erlebt. Beim Bäcker war er am Samstag übrigens nicht. Er hatte das Fahrrad nur kurz und nur für das Foto dort abgestellt.

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